Brad DeLong unterbreitet in seinem Blog konkrete Vorschläge, welche Wirtschaftspolitik Präsident Obama am Donnerstag verkünden soll, um die Konjunktur anzukurbeln. Inspiriert von den Gedanken, die Paul Krugman in seiner aktuellen Kolumne in NYT zusammenfasst, nennt der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor die folgenden 5 Punkte:
(1) Die Fed soll ein nominales BIP-Ziel verfolgen, um die Lücke an Ausgaben zu schliessen. Denn niemand will wegen der Angst vor Risiko Geld ausgeben, um Waren zu kaufen, und Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Und die Beschäftigung nimmt ab.
(2) Die Fed soll sich für mehr mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) engagieren und mehr Risiken auf die eigene Bilanz übernehmen. Denn die mangelnde Bereitschaft seitens Wall Street, Risiken einzugehen, macht es sehr schwierig, eine breite Palette von riskanten Projekten zu finanzieren.
(3) Die mengenmässige Lockerung (QE) muss nicht unbedingt durch die Fed geschehen. Auch das US-Schatzamt kann auf die Rest-TARP-Autorität zurückgreifen, um Tail-Risk (meine Anmerkung: Ereignisse mit einer sehr geringeren Eintrittswahrscheinlichkeit, aber mit einer sehr grossen Schadenshöhe) auf seine Bücher zu übernehmen, und das Treasury-Amt sollte so viel wie möglich tun.
(4) Expansion erfordert nicht, dass der Staat Ausgaben erhöhen muss. Mit dem Geld des US-Schatzamtes (und der Fed!) kann die Finanzierung von Infrastruktur-Projekten und und von anderen Investitionen durch die Bundesstaaten eingefettet werden, welche enorme Dividenden ausschütten würden.
(5) Der US-Finanzminister soll verkünden, dass ein schwacher Dollar gerade jetzt im Interesse von Amerika ist, um das Exportgeschäft anzukurbeln. Aber es würde sofort zu einer Verschiebung der Geldpolitik in Europa in Richtung eines viel expansiven Kurses führen, was gut für die Welt wäre.
Keiner dieser Vorschläge ist optimal. Alle würden wahrscheinlich etwas Gutes zustande bringen. Alle sollten daher ausprobiert werden, fasst DeLong zusammen.
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