Jürgen Stark, EZB-Volkswirt ist zurückgetreten. Offizielle Begründung lautet „aus persönlichen, nicht aus inhaltlichen Gründen“.
Wird man aus persönlichen Gründen EZB-Volkswirt?
Stark war ein Gegner des Anleihenkaufprogramms der EZB und er hat auch die Einführung von Eurobonds vehement abgelehnt. Auch Axel Weber, Bundesbank-Chef hatte im Februar aus demselben Grund den Dienst quittiert.
Was bedeutet der Rücktritt des EZB-Volkswirts?
„Die Amtsniederlegung von Jürgen Stark besagt, absichtlich oder nicht, dass es kein „lender of last resort“ geben wird und dass es nicht genügend politischen Zusammenhalt in der Eurozone gibt, hinter den Ländern zu stehen, die von Marktteilnehmern angegriffen werden“, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog.
Renditeaufschlag der italienischen Staatsanleihen (10 Jahre) gegenüber deutschen Bundesanleihen (10 Jahre), Graph: Bloomberg
Und das bedeutet, dass die Spreads von spanischen und italienischen Staatsanleihen gegenüber den deutschen Bundesanleihen sich unmittelbar ausweiten. Die sich selbsterfüllende Krise setzt sich fort.
Es finden Bank Runs auf Staaten statt, anstatt auf Banken. Um eine sich selbsterfüllende Krise in bezug auf die Staatsanleihen abzuwenden, müsste etwas wie z.B. EFSF, EZB oder was auch immer bereit sein, als lender of last resort zu agieren. Eurobonds würden diesem Zweck dienen, bekräftigt Krugman.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen