Donnerstag, 1. September 2011

Grosse Kontraktion


Viele wollen wissen, ob Länder mit hohem Einkommen der Gefahr einer Double-dip Rezession gegenüberstehen. Martin Wolf schreibt in einem lesenswerten Kommentar („Struggling with a Great Contraction“) in FT, dass seine Antwort „nein“ ist, weil die erste Rezession noch nicht zu Ende ist. Die Frage ist vielmehr, wie viel tiefer und länger diese Rezession oder „Kontraktion“ werden dürfte. 

Der Punkt ist, dass keine der Volkswirtschaften mit hohem Einkommen im zweiten Quartal das BIP-Niveau vor der Krise (2008) erreicht hat, argumentiert der FT-Kolumnist. Die USA und Deutschland sind in der Nähe ihrer Ansatzpunkte, Frankreich etwas dahinter. Grossbritannien, Italien und Japan ermatten weit hinten.

Bemerkenswert ist der folgende Abschnitt des Kommentars, den auch Paul Krugman in seinem Blog in NYT gern zitiert, weil der Träger des Wirtschaftsnobelpreises aus gerade der von Wolf geschilderten Situation in den Jahren 2007 und 2008 besorgt war und wegen der Kritik an Obama von Progressiven viel Ärger bekommen hat.

Herr Obama will Präsident eines Landes sein, das nicht existiert. In seiner Phantasie-USA begraben Politiker Unterschiede in einer parteiübergreifenden Harmonie. In der Tat sieht er jedoch einer Opposition gegenüber, die das Scheitern des Landes vorzieht als den Erfolg des Präsidenten. Frau Merkel, ähnlich, sucht einen nicht-existierenden Mittelweg zwischen dem deutschen Wunsch, dass die Partner den deutschen Disziplinen folgen und der Unfähigkeit der Partner, so etwas zu tun“, so Wolf.

Keine Kommentare: