Nach der Veröffentlichung des schrecklichen Arbeitsmarktberichts am Freitag in den USA ist die Rendite der US-Treasury Bonds mit 10 Jahren Laufzeit unter die Marke von 2,0% gefallen. Mit 1,99% verbuchen die amerikanischen Staatsanleihen den tiefsten Wert seit mehr als 65 Jahren.
Nachdem die TIPS (inflationsgeschützte US-Treasury Bonds) mit 5 Jahren Laufzeit bereits seit geraumer Zeit eine negative Rendite (Minus 0,95%) aufweisen, rutschte am Freitag auch die Rendite der TIPS mit 10 Jahren Laufzeit unter Null: Minus 0,06%.
Null Wachstum, Null Jobs und Null Zinsen. Anzeichen mehren sich, dass die Wirtschaft erneut in eine Rezession gerät. Das trübe Wirtschaftsumfeld heizt Spekulationen über weitere mögliche Massnahmen der US-Notenbank an. US-Staatsanleihen werden dennoch weltweit weiter als sicherer Hafen wahrgenommen.
US-Treasury Bonds (10 Jahre) Rendite, Graph: FRED, Fed St. Louis
Die Fed dürfte laut Reuters im September einen Plan (Operation Twist) verkünden, zur Ankurbelung der Wirtschaft die Zinskurve zu verflachen. Die Fed würde zu diesem Zweck kurzfristige Papiere verkaufen, um mit dem Erlös langfristige Papiere zu kaufen. Die durchschnittliche Laufzeit der Staatspapiere in der Fed-Bilanz würde damit verlängert.
Im Rahmen eines erneuten Operation Twist Plans würde die US-Notenbank am selben Tag zwei Auktionen ausschreiben. In der ersten Versteigerung würde die Fed Papiere mit kürzerer Laufzeit verkaufen, in der zweiten würde sie Papiere mit längerer Laufzeit von Primary Dealer kaufen.
Während die Renditen am langen Ende der Zinsstrukturkurve sinken würden, dürften die Renditen am kurzen Ende der Ertragskurve (yield curve) etwas ansteigen, was Geldmarkt-Fonds entgegenkommen würde, die ja enorme Schwierigkeiten haben, Renditen über Null zu erwirtschaften.
Mit Operation Twist würden so viel Staatsanleihen mit längerer Laufzeit aus dem Markt genommen, dass die Wirkung einer weiteren Zinssenkung gleichkäme, erklärt Jan Hatzius, Goldman Sachs.
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