Die Eurozone steckt in einem Teufelskreis. Und die europäischen Staats- und Regierungschefs haben sich unfähig erwiesen, um diesen Teufelskreis zu brechen, was die Gefahr erhöht, dass aus der europäischen Krise eine globale Krise wird. Die Zeit ist jetzt überfällig, dass der IWF und die G-20 interventieren, schreiben Barry Eichengreen, Peter Allan und Gary Evans in einem lesenswerten Essay („It is time for outsiders to save the single currency“) in FT.
(1) Sie müssen sofort (a) konsequente Bilanzierung und (b) regulatorische Aufsicht für die europäischen Banken mit Exposures an Staatsanleihen fordern. Der International Accounting Standards Board hat bereits mit der Frage, ob die Banken in der Eurozone über ausreichend Rückstellungen für Verluste aus Staatsanleihen verfügen, einen ersten Schritt getan. Das Problem, worauf hingedeutet wird, ist genau das, was die Politiker davon abhält, bedeutsamen Schuldenerlass für die Länder in der Krise bereitzustellen, erklären die Autoren.
Europa hat laut Autoren bereits ein Modell, um ein konsistentes Rechnungswesen und ausreichende Reserven für die Banken sicherzustellen:
Das Interagency Country Exposure Review Committee, erstellt durch die USA im Jahre 1979, mit der Befugnis, von den Banken zu verlangen, bestimmte Rückstellungen für Vermögenswerte, die mit Länderrisiken eingehen, bereitzustellen. Das hat sich als entscheidend erwiesen, als der Brady-Plan während der lateinamerikanischen Schuldenkrise über die Bühne ging, halten die Autoren fest.
Die European Banking Autority könnte eine identische Aufsichtsbehörde mit einem ähnlichen Ausschuss organisieren.
(2) Der Euro-Rettungsschirm EFSF soll verwendet werden, um Kapital direkt in die Banken zu injizieren, die nicht in der Lage sind, die erforderlichen Reserven zu halten. Aber das Problem ist, dass EFSF selbst nicht zureichend kapitalisiert ist. Daher sollte eine neue Fazilität, die von der G-20 finanziert wird und von den asiatischen Ländern (die in Cash schwimmen) geführt wird, geschaffen werden, um Vorzugsaktien von europäischen Banken zu erwerben, legen die Autoren nahe.
(3) Schliesslich braucht Europa einen Rahmen für den Schuldenabbau nach dem Vorbild des Brady-Plans, aber nicht gedankenlos, wie es zuletzt mit den griechischen Schulden umgegangen ist. Die griechische Regierung ist verpflichtet, Null-Kupon Anleihen für die neuen Anleihen auszugeben. Aber Null-Kupon Anleihen sind laut Autoren im aktuelen Marktumfeld der niedrigen Zinsen sehr teuer. Der IWF soll stattdessen zur Verbesserung der Kreditqualität der neuen Papiere eine Fazilität schaffen, um einen standby letter of credit zu garantieren.
Die Tatsache ist, dass der IWF bereits beteiligt ist, als Co-Finanzierer der Rettungsaktionen für Griechenland, Portugal und Irland. Die USA sind als Anbieter von Dollar-Liquidität engagiert. Und die asiatischen Länder sind als Käufer von europäischen Anleihen involviert, betont Eichengreen, der an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessor.
Die EU mag zögern, eine Erweiterung des Engagements von IWF, G-20 und den asiatischen Ländern zuzulassen. Aber je länger sie zappelt, desto schwächer werden ihre Einwände.
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