Mittwoch, 21. September 2011

Marktversagen versus Fiskaldisziplin

Die Eurokrise ist nicht eine Staatsschuldenkrise, sondern eine Folge der Finanzkrise, eine Folge der Rettungskosten der Banken. Das Research Team von Morgan Stanley liefert eine anschauliche Abbildung zum Verlauf der Staatsschulden der EU-Länder im Vergleich zum BIP.

Spanien und Irland hatten am Vorabend der Krise wenigere Staatsverschuldung als Deutschland. Auch Portugal hatte relativ geringe Schulden. Spanien und Irland hatten sogar einen Haushaltsüberschuss.

Es war nicht die öffentliche Hand, die über Gebühr Geld ausgegeben hat, sondern der private Sektor, nämlich die Banken, die das ihnen anvertrauete Geld mit übermässigem Leverage verlocht haben. Weil u.a. das Bankensystem deutlich unterreguliert war.


Verschuldungsniveau, Schulden im Vergleich zum BIP, Graph: Morgan Stanley Research

Die Märkte regulieren sich nicht selbst. Der Ausgangspunkt war ein gewaltiges Marktversagen, nicht mangelnde Fiskaldisziplin.

Mehr dazu ein lesenswerter Artikel von Peter Bofinger (h/t to NachDenkSeiten) in „Der fatale Irrtum der Stabilitätsfanatiker“.

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