Nick Rowe schreibt in seinem Blog, dass Paul Krugman mit ihm als Quasi-Monetarist viel gemeinsam habe. Das sei ihm nach der Lektüre des kürzlich verfassten Beitrags von Krugman jetzt viel klarer geworden, betont der an der Carleton University, Kanada lehrende Wirtschaftsprofessor.
Viele Ökonomen fassen die zentrale Bedeutung des monetären Austausches und der Überschussnachfrage nach Geld in Bezug auf Rezessionen einfach nicht. Doch Krugman schon, argumentiert Rowe.
„Wir sind uns in der Diagnose einig, aber in Sachen Heilmittel nicht. Das ist einbisschen seltsam, aber nicht unmöglich“, erklärt Rowe.
„Krugman sieht die Tatsache, dass wir in einer monetären Wirtschaft (monetary exchange economy) leben und nicht in einer Tauschwirtschaft (barter economy). Eine Rezession ist nicht einfach ein Rückgang der Produktion (output) und der Beschäftigung durch ein generalisiertes Überangebot an Waren in Form von Geld. Eine Rezession ist ein Überhang der Nachfrage nach Geld“.
„Wenn der Tauschhandel Kosten verursachen (offensichtlich nicht) würde, wäre es sehr einfach, einer Rezession zu entkommen. Arbeitslose würden einfach die Arbeit, die sie nicht verkaufen können, gegen zusätzliche Güter tauschen, die sie herstellen könnten, die aber ihre potenziellen Arbeitgeber nicht verkaufen können. Die neu angestellten Bäcker könnten ihre Brot-Löhne gegen die Bier-Löhne von neu angestellten Brauern tauschen“.
Rowe denkt, dass Krugman das Sparparadoxon (paradox of thrift) als Paradoxon von Hortung (paradox of hoarding) betrachtet. Das Baby-Sitting Modell von Krugman ist ein Paradoxon von Hortung, interpretiert Rowe.
Wenn Sie denken, dass Rezessionen ein monetäres Phänomen sind, ist es auch ein bisschen seltsam, keine monetäre Lösung vorzuschlagen. Seltsam, aber nicht unmöglich.
Was ist aber der zugrunde liegende Unterschied zwischen dem Vorschlag von Krugman und dem monetären Lösungsvorschlag?
Krugman würde nahelegen, dass das nominale BIP, sagen wir, um 5% höher stehen müsste als es jetzt ist und dann danach 5% pro Jahr wachsen müsste. Es gibt laut Rowe keine grosse Uneinigkeit zwischen Paul Krugman und, sagen wir, Scott Sumner (ebenfalls ein Quasi-Monetarist), was die genauen Zahlen betrifft. Oder über die Zielvariable selbst.
In jedem Fall wären die beiden sich einig, dass so etwas auch nur vage besser wäre, als die USA gerade jetzt haben, legt Rowe dar. Und wenn es das, was Sie wollen, dass die Politiker in Sachen Geld- und Fiskalpolitik unternehmen, warum teilen Sie ihnen nicht mit, ein Versprechen abzugeben, dass sie so viel tun worden, wie es notwendig ist, um das Ziel zu erreichen? Krugman würde zustimmen, dass die Erwartungen eines höheren nominalen BIP (NGDP) helfen würde, der Rezession zu entkommen. Der Unterschied betrifft die Mittel, die eingesetzt werden, um das Ziel zu treffen, fasst Rowe zusammen.
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