Der Abschwung in den USA und in den anderen entwickelten Volkswirtschaften ist das Ergebnis eines Nachfrageausfalls. Basta! Das ist die Geschichte. Alle Versuche, zu behaupten, dass es irgendwie strukturell oder vielleicht das Resultat der abnehmenden Anreize ist, zu produzieren, brechen bereits mit der ersten Aufnahme mit der Evidenz zusammen, schreibt Paul Krugman in seinem Blog.
Es gibt aber eine ernsthafte Besorgnis, dass der Abschwung, wenn er lange genug anhält, sich in ein angebotsseitiges Problem wandeln kann, weil die Investitionen gedrückt werden, sodass die künftige Kapazität reduziert wird, weil die Arbeitnehmer, die lange Zeit keine Beschäftigung haben, nicht vermittelbar werden. Das ist ein Thema der Hysterese, erklärt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Wenn man einen Blick auf die Fertigungskapazitäten wirft, erkennt man, dass es bereits geschieht.
Industrieproduktion dividiert durch Kapazitätsauslastung, Graph: Prof. Paul Krugman
Der Economics Blog des WSJ Real Time, übrigens der einzige lesenswerte Teil der Zeitung, hat neulich darauf hingedeutet. Krugman bietet eine längerfristige Perspektive des verarbeitenden Gewerbes durch die Kapazitätsauslastung.
US Fertigungskapazität, Graph: Economic Blog, WSJ Real Times
Wie man in der Abbildung sieht, gab es nach der Rezession 2001 eine Mini-Version des gegenwärtigen Abschwungs in der Fertigungskapazität: Kapazität hat im Grunde genommen aufgehört, zu wachsen, angesichts einer langwierigen schwachen Wirtschaft. Aber dieses Mal verschrotten die Hersteller auch Ausrüstung, während sie mit wenig Aussicht auf mehr Kapazitätsbedarf in absehbarer Zeit weit unter der Kapazität arbeiten, und es gelingt ihnen nicht, zu expandieren, legt Krugman dar. Das Ergebnis ist, dass wir, wenn wir endlich eine echte Erholung erleben, früher als sonst, wenn es keine Kleine Depression gäbe, (Lesser Depression) auf Kapazitätsengpässe stossen.
Das Gleiche geschieht auch in anderen Sektoren der Wirtschaft, weil die Langzeitarbeitslose allmählich unvermittelbar werden, weil der lange Fehlbetrag im Wohnungsbau zu steigenden Mietpreisen führt (und zu einem kleinen Anstieg der Kerninflation), auch wenn die Nachfrage nach wie vor deprimiert bleibt.
Hysterese kann laut Krugman bedeuten, dass die Kosten des Scheiterns, eine expansive Geldpolitik zu verfolgen, viel grösser ausfallen, als die direkten Auswirkungen der Beschäftigung. Und es kann auch bedeuten, insbesondere angesichts der sehr niedrigen Zinsen, dass die rigorose Sparmassnahmen (Austerity Policy) in fiskalischer Hinsicht tatsächlich selbstzerstörerisch werden, indem sie das künftige Potenzial der Wirtschaft verringern, und die künftigen Einkünfte reduzieren. Und die Verschuldung verschlimmert sich auf die lange Sicht.
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