Dienstag, 6. September 2011

Warum war das US-Konjunkturprogramm zu klein?

Warum hat das US-Konjunkturpaket zu kurz gegriffen? Woran lässt sich messen, dass der Stimulus eindeutig unzureichend war, um das Ziel erreichen? Es geht jetzt nicht darum, zu sagen, dass Obama was hätte machen können und sollen, sondern darum, auf die Wirtschaft einen Blick zu werfen.

Die Finanzkrise und insbesondere das Platzen der Spekulationsblase am Immobilienmarkt haben zwei grosse Auswirkungen auf die Ausgaben entfaltet, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Die eine war, dass die Investitionen im Wohnungswesen abgestürzt sind, von gut über dem normalen Niveau auf das gut unter dem normalen Niveau. Die andere war, dass die Verbraucher plötzlich ihre Ersparnisse erhöht haben.

Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor liefert dazu die folgende Abbildung:


Wohnungsbau (die rote Kurve) als Prozentsatz des BIP und die Sparquote der privaten Haushalte (die blaue Kurve), Graph: Prof. Paul Krugman

Legt man die beiden Daten zusammen, ergibt sich ein negativer Schock in der Grössenordnung von 6% des BIP.

Das Konjunkturprogramm belief sich auf einen Wert von insgesamt 800 Mrd. $. Davon waren 100 Mrd. $ für AMT-Erweiterung gedacht. Und 200 Mrd. $ für die Steuersenkungen von zweifelhafter Wirksamkeit. Was übrig bleibt, sind 500 Mrd. $, verteilt auf mehr als 2 Jahre, macht es vielleicht 1,5% oder weniger das BIP aus, erklärt Krugman.

Fazit: Das amerikanische Konjunkturprogramm war nicht gross genug, um die Arbeit zu erledigen.

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