Montag, 7. Februar 2011

Israels Wirtschaft 2010

Israels Wirtschaftsleistung beläuft sich auf 200 Mrd. US-Dollar. Das Pro-Kopf-Einkommen beträgt rund 30'000 US-Dollar, ähnlich wie Griechenlands und Portugals Daten, hat Stanley Fischer gestern auf der zweiten Konferenz von „European Friends of Israel“ hervorgehoben. „Wäre Israel ein Teil Europas, stünde unsere Wirtschaftsleistung im Einklang mit der der europäischen Länder, wenn auch nicht unter den höchsten“, bemerkte der Präsident der israelischen Zentralbank (BoI: Bank of Israel). Die israelische Wirtschaft ist vor der Krise jährlich im Durchschnitt um 5 Prozent gewachsen. Während der globalen Finanzkrise kam das Wachstum beinahe zum Erliegen. Die Arbeitslosigkeit legte zu. Aber die Wirtschaft hat 2010 begonnen, wieder zu wachsen. Und die Arbeitslosigkeit ist auf das Vor-Krise-Niveau zurückgefallen. Die Inflation betrug 2010 2,7% und verblieb innerhalb des Zielbereichs der Regierung. Die Teuerungsrate dürfte im Jahre 2011 mehrere Monate über der oberen Grenze des Zielbandes liegen, v.a. bedingt durch den Anstieg der weltweiten Rohstoffpreise und den raschen Anstieg der Immobilienpreise in Israel.


Israel, Hauspreise, Graph: Morgan Stanley

Die Staatsverschuldung verlief während der weltweiten Finanzkrise relativ stabil. Die Staatsausgaben haben einen Anteil von rund 42% am BIP. Die Ausgaben für die Verteidigung machen rund 7% der Wirtschaftsleistung aus. Die Leistungsbilanz weist konstant Überschuss auf, wie es in den vergangenen fünf Jahren geschehen ist. Prof. Fischer hat in seiner Rede nicht nur die positiven Seiten der israelischen Wirtschaft in den Vordergrund gestellt, sondern auch die Herausforderungen angeschnitten: (1) Bildung, und (2) Armut. 


Der BoI-Präsident hat zudem dargelegt, dass die untergrabene Stabilität in Ägypten und die Ereignisse in Nordafrika auf besondere geopolitische Situation Israels aufmerksam machen. Die Finanzmärkte reflektieren das erhöhte Risiko für Israels Wirtschaft als Folge der Entwicklungen in Ägypten, so Fischer. In den letzten Jahren hat die Bank of Israel den Bestand an Devisenreserven wesentlich gesteigert. Eines der Ziele war dabei, die Fähigkeit des Landes gegenüber geopolitischen Risiken zu stärken. Die BoI habe nicht die Absicht, den Wechselkurs auf einem bestimmten Niveau festzusetzen. Aber die Zentralbank werde weiterhin für die Stabilität am Devisenmarkt sorgen und die Finanzmärkte im Allgemeinen unterstützen, hielt Prof. Fischer fest.

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