Samstag, 12. Februar 2011

US-Staatsanleihen: Ausfallrisiko 0,05%

Es war einmal. Die Credit Default Swaps (CDS) auf US-Staatsanleihen pflegten um 2 Basispunkte zu schwanken. In Folge der globalen Finanzkrise sind die Spreads bis auf 100 Basispunkte geklettert. Gegenwärtig belaufen sie sich auf rund 40 Basispunkte. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausfallrisikos für US-Treasury Bonds beträgt heute 20-mal grösser als im Frühjahr 2007. Stimmt es? Nicht unbedingt, schreibt Jerry Tempelman von Moody’s Analytics: Die CDS bestehen zumeist aus Faktoren, die mit dem Ausfallrisiko (default risk) nichts zu tun haben. Das „reine“ Ausfallrisiko, wie durch CDS-Spreads impliziert wird, beträgt derzeit 0,05% für einen Zeithorizont von einem Jahr und 0,12% für 5 Jahre, was zugleich mit dem „AAA“-Rating im Einklang steht.


CDS-Spreads und EDF-Metrics für US-Treasury Bonds, Graph: Moody’s Analytics

Da die CDS-Spreads das Ausfallrisiko oft überschätzen, verwendet Moody’s Analytics eine selbst entwickelte Messgrösse (metric): CDS implizierte EDF (Expected Default Frequency).

Die Frage ist eigentlich, ob Investoren sich mit CDS tatsächlich gegen das Ausfallrisiko absichern können. Es gibt gute Gründe, dass das nicht der Fall sein kann. Weil Investoren die CDS zum Teil von Händlern kaufen, die selbst keine bessere Bonität (siehe hier) als die US-Treasury Bonds haben. Zudem sind die US-Staatsanleihen die häufigste Form der hinterlegten Sicherheiten (collateral) für offene Swap-Positionen.

h/t to Tracy Alloway FT Alphaville


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