Dienstag, 22. Februar 2011

Israelische Zentralbank erhöht Zinsen auf 2,50 Prozent

Die Bank of Israel (BoI) hat gestern wie erwartet ihren Benchmark-Zins  um 25 Basispunkte auf 2,50% angehoben. Die BoI hatte zuletzt im vergangenen Monat die Zinsen erhöht. Die Konsumentenpreise (CPI) sind im Januar annualisiert auf 3,6% gestiegen. Der Zinsentscheid steht laut BoI im Einklang mit dem schrittweise erfolgenden Prozess der Rückkehr der Zinsen auf ein „normales“ Niveau, in der Absicht, die Inflation im Zielbereich fest zu verankern und zur Erholung der Wirtschaft weiter beizutragen, bei gleichzeitiger Unterstützung der Stabilität des Finanzsystems. Aufgrund der starken Beiträge des privaten Verbrauchs und der Ausfuhren zum Wirtschaftswachstum (+7,8% im IV. Quartal 2010) ist zu erwarten, dass BoI-Governor Stanley Fischer in den nächsten Monaten die Zinsen weiter anheben wird.


Israel Inflationserwartungen, Graph: Morgan Stanley


„Der Pfad der Zinserhöhungen ist nicht vorgegeben, sondern werde im Einklang mit dem Inflationsumfeld, dem Wirtschaftswachstum in Israel und weltweit, mit der Geldpolitik der führenden Zentralbanken und der Entwicklungen des Wechselkurses von Schekel bestimmt“, so die israelischen Währungshüter heute in einer Pressemitteilung. Die Geldpolitik bleibt also auf dem gegenwärtigen Niveau der Zinsen weiterhin expansiv.

Die Hauptüberlegungen, die hinter dem gestrigen Zinsentscheid der BoI stehen:

(1) Inflationsdaten im Januar zeigen, dass die Teuerungsrate in den vergangenen 12 Monaten über der Obergrenze des Zielbandes gelegen hat. Die Inflationserwartungen (für ein Jahr) verlaufen laut Voraussagen der Wirtschaftsprognostiker stabil in der Nähe der Obergrenze des Zielbandes. Die Schätzungen der Kapitalmärkte beliefen sich im Januar auf eine annualisierte Rate von 3,5% für das Gesamtjahr 2011.

(2) Aktuelle Wirtschaftsindikatoren zeigen, dass die wirtschaftliche Aktivität (Produktion) sich mit einem raschen Tempo beschleunigt hat, v.a. angetrieben durch die Binnennachfrage.

(3) Der starke Anstieg der Hauspreise hat sich im Vormonat fortgesetzt. Die Preise sind in den letzten 12 Monaten um 17,5% geklettert. Obwohl das Volumen der neuen Kredite für den Wohnungsbau sich im Januar etwas zurückgebildet hat, steigt es insgesamt noch immer rasch.

(4) Die Entscheidung, die Zinsen zu erhöhen, geschah trotz der Tatsache, dass die Zinssätze der Zentralbanken in den wichtigsten fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf einem niedrigen Niveau sind und voraussichtlich in naher Zukunft nicht steigen werden. Dennoch ist der erwartete Zeitpunkt einer Zinserhöhung durch die Fed am Markt vorgezogen. Einige Zentralbanken in den Volkswirtschaften, die relativ schnelle Wachstumsrate aufweisen, haben den Prozess der Zinserhöhung im vergangenen Monat weiter fortgesetzt, so die Bank of Israel.

Die CDS-Prämien (5 Jahre) für israelische Staatsanleihen sind im laufenden Monat in Folge des Aufruhrs in Ägypten etwas gesteigen. Die Risikoprämien betragen derzeit 145 Basispunkte.

Die nächste BoI-Sitzung wird am 28. März stattfinden.

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