Kenneth Rogoff ist in den akademischen Kreisen der bestbekannte Ökonom für seine Arbeit zu Gunsten einer unabhängigen Zentralbank. Im Gefolge der beispiellosen Rezession hat die US-Notenbank doch nicht nur den Bankensektor gerettet, sondern versucht noch immer mit Hilfe einer unkonventionellen Geldpolitik, die Konjunktur anzukurbeln. Nun gerät die Fed aber zunehmend in Kritik, im Dienste der Politik ihre Unabhängigkeit verloren zu haben. In diesem Zusammenhang will Real Time Economics, ein Blog von WSJ wissen, ob Rogoff besorgt ist. „Während der Finanzkrise, Rezession und Erholung wurde die Zentralbank als ein Ausweichmanöver um den Kongress als ein Instrument der Fiskalpolitik verwendet. Und wir sollten dafür dankbar sein“, bemerkt der an der Harvard University lehrende Wirtschaftsprofessor.
Die Fed sei in der Lage gewesen, zu handeln, als der Kongress und das Finanzministerium gelähmt waren, erklärt der ehemalige IWF-Chefökonom. „Leider gibt es jetzt ein gravierendes politisches Drängen, was in den Bereich der Geldpolitik überzugreifen droht. Das wäre ein trauriger Tag für die makroökonomische Stabilität“, argumentiert Rogoff.
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