Zu Ehren von George Washingtons Geburtstag am 22. Februar möchte Jeff Frankel vor dem Hintergrund der „Tea Party“-Bewegung die Geschichte in Erinnerung rufen. Die „Tea Partiers“ verehren nämlich die Verfassung. Aber einige scheinen keine Ahnung von der amerikanischen Geschichte zu haben, die sie in Anspruch nehmen. Die Boston Tea Party ist in der Tat nicht der am besten geeignete Präzendezfall für die Grasswurzeln-Proteste, die im vergangenen Jahr so viel Aufmerksamkeit genossen haben, erklärt der Wirtschaftsprofessor an der Harvard University in seinem Blog. Der berühmte Slogan, der die Patrioten in Boston Harbor im Jahre 1773 motivierte, lautete: „No Taxation Without Representation“ (dt. Keine Besteuerung ohne Vertretung). Die demokratische Vertretung wurde aber erst mit der amerikanischen Revolution erreicht. Die Whisky Rebellion von 1794 stellt eine viel engere Parallele zu heutigen Demonstrationen dar, argumentiert Frankel.
Die Heugabel-Träger in diesen Aufständen prostestierten gegen die „Besteuerung mit Vertretung“. Sie wollten die erforderlichen Steuern nicht zahlen, um die Schulden des Staates aus dem Revolutionary War (Unabhängigkeitskrieg) zu finanzieren.
Präsident George Washington, nicht die Rebellen hat die Verfassung gegen ihre erste harte Probe verteidigt, als er die Whisky Rebellion mit Gewalt niederlegte, erläutert Frankel weiter. Im Übrigen hatten die Rebellen keine Wertschätzung für die gute öffentliche Finanztheorie. Die Theorie fordert die Besteuerung eines Getränks, welches übermässig konsumiert wird und auf andere hohe Kosten auferlegt: Whiskey, statt Tee. Präsident Washington und sein Finanzminister Alexander Hamilton haben den Grundsatz wahrscheinlich begriffen, fasst Prof. Frankel zusammen.
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