Samstag, 5. Februar 2011

Warum steigen Nahrungsmittelpreise?

Was steckt hinter dem Rekordstand der Nahrungsmittelpreise? Ist es die US-Notenbank, wie die üblichen Verdächtigen behaupten? Oder ist es Spekulation? Legt man die aktuellen Daten in Bezug auf die Angebot-Nachfrage-Schätzungen der USDA (United States Department of Agriculture) zugrunde, stellt man fest, dass wir es mit riesigen globalen Ernteverlusten zu tun haben. Die Getreideproduktion ist am Fallen, und zwar wesentlich, wenn man die wachsende Weltbevölkerung in Betracht zieht. Die Weizenproduktion nimmt ohnehin ab. Wie kann es aber sein, dass ein Produktionsausfall von 5 Prozent zu einer Verdopplung der Preise führt? Ein Teil der Antwort liegt daran, dass die Nachfrage schneller steigt als die Bevölkerung. Vor allem wird China zu einem wachsenden Importeur von Futtermitteln, um die Nachfrage nach Fleisch zu decken, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Der wichtigste Punkt ist aber, dass die Nachfrage nach Getreide hoch preisunelastisch ist. Das heisst, dass es eines grossen Preisanstiegs bedarf, damit die Menschen weniger verbrauchen.


Schlechte Ernte, Graph: Prof. Paul Krugman

Warum nimmt die Produktion ab? Der meiste Rückgang der weltweiten Abnahme der Weizenherstellung und etwa die Hälfte der gesamten Abnahme der Getreideproduktion haben in der früheren Sowjet Union stattgefunden, hauptsächlich in Russland, Ukraine und Kasachstan. Dazu kommt, wie wir alle wissen, eine unglaubliche Hitzewelle. Natürlich kann ein einzelnes Ereignis nicht zum Klimawandel angerechnet werden. Dennoch gilt der Klimawandel als Übeltäter.

Fazit: Die Daten von USDA legen nahe, dass das schreckliche Wetter die zentrale Ursache für den Anstieg der Nahrungsmittelpreise ist, was zu schlechten Ernten geführt hat, v.a. in der ehem. Sowjet Union.

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