Der Höhepunkt der Woche findet am Freitag statt. Der US-Notenbankchef Ben Bernanke wird auf dem internationalen Notenbanker-Treffen in den Rocky Mountains, in Jackson Hole eine Rede halten. Wird er eine weitere Runde der QE-Politik (quantitative easing) ankündigen? Oder wird er bei dieser Gelegenheit die weiteren Möglichkeiten der policy tools darlegen, wie die Wirtschaft noch angekurbelt werden kann?
Das Research Team von Morgan Stanley stellt dazu einige interessante Überlegungen an. Jim Caron, der kein QE3-Programm erwartet, nennt konkret die folgenden drei Punkte:
(1) Reinvestition von Zinserträgen aus hypotheken-besicherten Wertpapieren (MBS: mortgage-backed security) und aus Anleihen der staatlichen Hypothekenfinanzierer (agency) und die Verwendung der Erlöse für den Kauf von US-Staatsanleihen mit längerer Laufzeit. Die Anzahlungen (paydowns) belaufen sich pro Monat auf rund 17 Mrd. $.
MS Financial Conditions Index (FCI), Graph: Jim Caron, Morgan Stanley
(2) Eine modifizierte Form von Operation Twist: Die Fed würde Papiere mit kürzerer Laufzeit verkaufen und Papiere mit längerer Zeit kaufen. Der Effekt: Die langfristigen Renditen würden auf diese Weise um 20 bis 35 Basispunkte gesenkt.
(3) Die Kürzung der Verzinsung der Überschussreserven der Banken bei der Fed. Die US-Notenbank könnte den dafür bestehenden Zinssatz (IOER: interest on excess reserves) von 0,25% auf 0% senken. Die Fed könnte sogar in Erwägung ziehen, mit einer negativen Verzinsung dem Vorzug der Banken für die hohe Liquiditätshaltung entgegenzuwirken.
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