Hatte
jemand Zweifel an dem Wahnsinn, der sich durch einen grossen Teil des
amerikanischen politischen Spektrums ausgebreitet hat, hätte die Reaktion auf
den besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsbericht des
Arbeitsministeriums (BLS) am Freitag das Thema erledigen sollen, schreibt Paul Krugman in seiner lesenswerten
Kolumne („Truth About Jobs“) am
Montag in NYTimes.
Die
sofortige Reaktion vieler auf
der rechten Seite des politischen Spektrums war, wobei es sich dabei nicht nur
einfach um Randfiguren handelt, Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Natürlich
war es Unsinn. Arbeitsmarktzahlen werden von professionellen Beamten
ausgearbeitet, in einer Institution, die gegenwärtig keine politischen Beauftragten
hat. Und darüber hinaus sind die Methoden, die das Bureau verwendet, öffentlich
zugänglich, erklärt Krugman.
Einige
Informationen zum Hintergrund: der Monatsbericht basiert auf zwei Erhebungen.
Die eine befragt eine zufällige Stichprobe von Arbeitgebern, wie viele Menschen
sie auf der Lohnliste haben. Die andere befragt eine zufällige Stichprobe von
privaten Haushalten, ob sie arbeiten oder nach einer Arbeit suchen.
Und
wenn man sich den Trend in den vergangenen Jahren anschaut, legen beide
Umfragen nahe, dass der Arbeitsmarkt auf dem Weg der Besserung ist, betont
Krugman. Die ins Auge fallende Zahl des am Freitag vorgelegten
Arbeitsmarktberichts war der plötzliche Rückgang der Arbeitslosenquote von 8,1%
auf 7,8%. Aber man sollte nicht allzu viel Gewicht auf die Daten aus einem
Monat legen. Der viel wichtigere Punkt ist, dass die Arbeitslosigkeit auf einem
anhaltenden Abwärtstrend ist, hält der Träger des Wirtschaftsnobelpreises fest.
US:
Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft, Graph: Prof. Paul Krugman
Nichts
davon sollte implizieren, dass die Situation gut ist oder verneinen, dass wir
gut daran tun, unterstreicht Krugman weiter. Es ist weitgehend eine Taktik der
verbrannten Erde durch die Republikaner, die alle Bemühungen um die Beschleunigung
der Erholung der Wirtschaft blockieren. Wenn die American Jobs Act (siehe auch hier und hier) im vergangenen Jahr durchgekommen wäre, wie die Obama Regierung es
formuliert hat, wäre die Arbeitslosenquote vermutlich unter 7% gefallen.
Die
US-Wirtschaft ist noch weit hinter dem
zurück, wo sie hätte sein sollen und der Arbeitsmarkt hat noch einen langen Weg
vor sich, bevor der verlorene Boden in der Great
Recession wieder wettgemacht ist, legt Krugman dar. Aber die Beschäftigungsdaten
legen tatsächlich nahe, dass die Wirtschaft sich langsam erholt.
Und
das ist die Wahrheit, mit der die Rechte nicht umgehen können. Die Furore über
den Arbeitsmarktbericht vom Freitag offenbart eine politische Bewegung, die das
Versagen in Amerika verwurzelt, welche so besessen davon ist, Obama nicht
wiederwählen zu lassen, dass die guten Daten über die leidgeprüften
Arbeitnehmer bzw. den Arbeitsmarkt die Anhänger dieser Bewegung in blinde Wut
versetzt.
Und es enthüllt auch eine Bewegung, die in einer intellektuellen Blase lebt, mit der unangenehmen Realität
umgehend, unabhängig davon, ob die Realität Politik oder ökonomische Daten
betrifft, welche nicht nur die Tatsachen
leugnet, sondern auch wilde Verschwörungstheorien verbreitet.
Es
ist einfach erschreckend, zu denken, dass eine Bewegung, die derart
geistesgestört ist, so viel politische Macht hat.
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