In
den letzten Wochen der Wahlkampagne will jede Seite dem Wähler in Amerika weismachen,
dass sie jeweils die richtigen Ideen hat, um die noch immer notleidende
Wirtschaft zu befestigen.
Paul Krugman fasst in seiner lesenswerten
Kolumne („Triumph of the Wrong“) am
Freitag in NYTimes zusammen, was darüber zu wissen
ist. Wenn man auf die Erfolgsbilanz schaut, fällt es auf, dass die
Obama-Regierung einige Dinge falsch gemacht hat, hauptsächlich, weil sie zu
optimistisch über die Aussichten für eine schnelle Erholung der Wirtschaft war.
Die Republikaner aber lagen über alles falsch, legt Krugman dar.
Wie
sieht es mit dem falsch gehegten Optimismus? Die Ökonomen, die für die
eingehende Regierung arbeiten, haben im Januar in einer jetzt-berüchtigten
Prognose nahegelegt, dass die meisten aus der Finanzkrise von 2008 ausgehenden
Auswirkungen inzwischen hinter uns wären.
Es
war nicht ein übertriebener Glaube an Stimulus Plan. Der Bericht hat eine
relativ rasche Erholung der Wirtschaft auch ohne Konjunkturprogramm
vorausgesagt, beschreibt Krugman. Präsident Obamas Mitarbeitern ist es nicht
gelungen, etwas wahrzunehmen, was nun eine gemeinsame Weisheit unter
ökonomischen Analysten ist: schwere Finanzkrisen lösen einen anhaltenden
wirtschaftlichen Schaden aus und die Erholung der Wirtschaft nimmt eine lange
Zeit in Anspruch.
Dieselbe
Beobachtung liefert natürlich eine partielle Entschuldigung für die anhaltende
Schwäche der Wirtschaft. Und die Frage, die zu stellen ist, angesichts der
unangenehmen Realität, welche wirtschaftspolitische Massnahmen die besten
Aussichten für die Behebung des Schadens bieten? Obamas Team argumentiert
zugunsten von American Jobs Act. Die
Republikaner hingegen beharren auf scharfe Einschnitte bei Staatsausgaben, um
die Wirtschaft anzukurbeln.
Austeritätspolitik
im Euro-Raum, Graph: Prof. Paul Krugman
Und
die Republikaner liegen absolut falsch. Die jüngste verheerende Demonstration
dieser Verkehrtheit kommt aus dem IWF. Was der Internationale
Währungsfonds zeigt, ist, dass die Ausgabenkürzungen mehr Schaden anrichten als
von Analysten bisher angenommen wurde, einschliesslich von IWF-Analysten
selbst, hebt Krugman hervor.
Damit
rückt die Frage in den Mittelpunkt, welche Wirtschaftspolitik nach der Wahl die
Oberhand gewinnen wird? Wenn Obama wiedergewählt wird, wird er wahrscheinlich
die Stimulierung der Wirtschaft vorantreiben, mit dem Ziel, gestützt auf die
allmähliche Erholung der Wirtschaft, rasch zu Vollbeschäftigung zurückzukehren.
Die
Republikaner haben sich jedoch auf eine ökonomische Doktrin festgelegt, die
sich in anderen Ländern falsch, ja in der Tat katastrophal erwiesen hat. Und
sie scheinen die festgefahrene Ansicht im Lichte der Erfahrung nicht ändern zu
wollen. Nachdem die Partei sich trotz der Katastrophe von 2008 gegen wirksame
Regulierung der Finanzmärkte stellt, bleibt sie auch von den Gefahren der
Inflation trotz jahrelanger Fehlalarme besessen, hält Krugman fest.
Wenn
Mitt Romney die Wahl gewinnt, wird die GOP ihre wirtschaftspolitischen Vorstellungen sicherlich
als bestätigt sehen. Sollte es sich so abspielen, würde das amerikanische Volk den
Preis zahlen, fasst der an der Princeton
University lehrende Wirtschaftsprofessor als Fazit zusammen.
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