Donnerstag, 11. Oktober 2012

US-Immobilienmarkt und „Schattenbestände“


Die US-Notenbank konzentriert sich mit der dritten Runde der mengenmässigen Lockerung der Geldpolitik (genannt QE3, quantitative easing) auf den Immobilienmarkt. Die Fed kauft pro Monat Hypothekenanleihen im Wert von 40 Mrd. US-Dollar, während daran festgehalten wird, dass die Leitzinsen bis Mitte 2015 nahe Null Prozent bleiben.

Die Fed setzt mit dem Ankauf von hypothekenbesicherten Wertpapieren (sog. agency debt) der staatlich geförderten Hausfinanzierungsgesellschaften die Ankurbelung der Wirtschaft fort, bis der Arbeitsmarkt sich wesentlich erholt.

Der stetige Strom von robusten Daten aus dem Häuser-Markt und die wachsenden Anzeichen für eine Erholung legen mittlewerweile nahe, dass die notleidenden und nicht-notleidenden Preise im Immobilien-Markt bereits durch die Talsohle sind, wie die Analysten von Morgan Stanley in einer gestern vorgelegten Forschungsarbeit („US Housing Tracker“) festhalten.


Verlauf der US-Hypothekarzinsen, Graph: Viswanath Tirupattur, Morgan Stanley

Die Hypothekenzinsen befinden sich auf einem sehr tiefen Niveau, was für eine Erhöhung der Nachfrage wie ein Katalysator wirkt.


Verlauf der Nachfrage im US-Häusermarkt, Graph: Morgan Stanley

Bei „Schattenbeständen“ (shadow inventory) handelt es sich um Immobilien-Objekte, welche sich kurz vor Zwangsversteigerung befinden, aber nicht zum Verkauf anstehen. „Schattenbestände“ sind Häuser, die leer stehen, aber nicht zum Verkauf angeboten werden, weil die potenziellen Verkäufer denken, dass die Preise schlecht sind.

Die Befürchtung, dass die „Schattenbestände“, die nach Zwangsvollstreckungen Banken gehören, plötzlich auf den Markt fliesen und für Störung sorgen könnten, hat sich bisher nicht bewahrheitet. Eine Vielzahl von Analysten schätzt die „Schattenbestände“ auf mehr als 5 Mio. Häuser.


„Schattenbestände“ im US-Häusermarkt, Graph: Morgan Stanley

Der Überhang der „Schattenbestände“ hat sich in den vergangenen Monaten vor allem durch die „Modifikation und Liquidität“ vom Spitzenwert um 39% erheblich verringert.

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