Die Fed hat im Juni 2012 beschlossen, im
Rahmen des MEP (maturity extension program) weiterhin bis zum Jahresende
langfristige US-Staatsanleihen zu kaufen und kurzfristige Staatspapiere zu
verkaufen, um die langfristigen Renditen nach unten zu drücken. Im September
hat Fed-Chef Ben Bernanke dann angekündigt, MEP fortzusetzen und oben drauf eine
dritte Runde der mengenmässigen Lockerung (QE3)
auszuführen.
Der Aufkauf
von Staatsanleihen erfolgt unbefristet, mit der Betonung auf explizite
Konditionierung für Verbesserungen der Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt.
Der
geldpolitische Ausschuss der US-Notenbank will damit nach eigenen Angaben auf
die wirtschaftliche Entwicklung flexibel reagieren und ein grösseres Vertrauen
der Öffentlichkeit vermitteln, sodass die Fed die notwendigen Massnahmen
trifft, um eine stärkere wirtschaftliche Erholung in einem Zusammenhang mit der
Preisstabilität zu fördern.
Eine
Lockerung der finanziellen Bedingungen und mehr Vertrauen in der Öffentlichkeit
sollen ein schnelleres Wirtschaftswachstum und raschere Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen über die kommenden Quartale fördern.
The Monetary Base Index, Graph: Morgan Stanley in: "QE Chart Book"
Monetary Base = Notenbankgeldmenge, d.h. Giroguthaben der Banken bei der Zentralbank + Notenumlauf
Die EZB hat im September 2012 im Grunde
genommen aus ähnlichen Gründen OMT (outright monetary transactions) angekündigt, um die Euro-Krise zu bekämpfen. Offizielle Begründung:
Transmissionsmechanismus zwischen Geldpolitik und Realwirtschaft ist gestört.
Die EZB hat jedoch im Gegensatz zu Fed das Anleihenkaufprogramm an eine Reihe
von Konditionen gebunden.
Während die EZB noch
zuwartet, bis die Konditionalität erfüllt ist, und damit
weiterhin menschliches Leid in Millionenhöhe in Kauf
nimmt, ist die Fed längst aktiv, das MEP in die Tat umzusetzen. Denn für die
Fed gilt die Ankurbelung der Wirtschaft als „Konditionalität“, nicht umgekehrt.
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