Donnerstag, 25. Oktober 2012

Es gibt keine „Currency Wars“


Die Quantitative Easing (QE) der Fed und der Mindestkurs der SNB sorgen immer wieder für neue Schlagzeilen.

Die sog. Schwellenländer prangern die Fed an, mit QE dazu beizutragen, dass die Währungen in Emerging Markets sich stark aufwerten. Die SNB sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, mit der Festlegung der Untergrenze wie China den Wechselkurs des Schweizer Frankens zu manipulieren.

Die Tatsache ist, dass weder die USA mit QE auf die Entwicklungsländer noch die Schweiz mit Mindestkurs auf die Eurozone angreifen.

Die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik der führenden Zentralbanken deuten darauf hin, dass die nominalen Zinsen auf Null (zero lower bound) oder nahe Null liegen.

Weil die Volkswirtschaften in einer Liquiditätsfalle stecken, ist es weiterhin eine expansive Geldpolitik angesagt. Bei QE handelt sich m.a.W. um eine unkonventionelle Geldpolitik. Die Fed spricht offiziell von „credit easing“. Weil sie mit QE Wertpapiere von Geschäftsbanken aufkauft und auf diese Weise Liquidität in den Markt pumpt. Auch aus Sicht der SNB ist die Einführung des Mindestkurses die Fortsetzung der lockeren monetären Bedingungen mit unkonventionellen Mitteln in einer Extremsituation. Die SNB will die Schrumpfung der Wirtschaft stoppen und die akute Deflationsgefahr unterbinden.


Volatilität am Devisenmarkt G10), Graph: HSBC via FTAlphaville

Die historisch niedrige Volatilität am Devisenmarkt ist nicht auf „currency wars“ („Währungskriege“) zurückzuführen. Die FX-Volatilität ist niedrig, weil die Zinsdifferenzen im Sog der Finanzkrise dahin geschmolzen sind. Warum? Weil die führenden Zentralbanken „ultra-low monetary policies“ führen, um die Nachfrage zu stützen und die Wirtschaft anzukurbeln.


Nominal- und Real-Zinsen (G10), Graph: HSBC via FTAlphaville

Zur Erinnerung: Es sind hauptsächlich die Zinsdifferenzen, die die Entwicklungen am Devisenmarkt antreiben. In einem Umfeld des Marktes, wo die Zinsen auf der Null-Grenze liegen, und die sog. CarryTrades sich nicht mehr lohnen, da sie keine Erträge abwerfen, ist es absurd, von „Währungskriegen“ zu reden. Es herrscht daher eine konzeptionelle Verwirrung.

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