Mitt
Romneys Kommentare über Gesundheitsversorgung in Amerika legen nahe, dass er
keine Ahnung davon hat, was Leben und Tod für die weniger wohlhabende Menschen
bedeuten als für ihn selbst, bemerkt Mark
Thoma in seinem Blog.
Romney
sieht tote Menschen nicht. Aber das ist nur, weil er sie nicht sehen will,
schreibt Paul Krugman in seiner
lesenswerten Kolumne („Death By Ideology“)
am Montag in NYTimes. Wenn er es täte,
würde er die hässliche Realität dessen bestätigen, was passieren würde, wenn er
und Paul Ryan die Gesundheitsversorgung gestalten würden.
Vergangene
Woche hat Romney erklärt, dass niemand in Amerika sterbe, weil er oder sie keine
Krankenversicherung hätte: „Wie haben keine Menschen, die krank werden, und in
ihrer Wohnung sterben, weil sie keine Versicherung haben“. Diese Aussage folgte einer früheren Bemerkung
von Romney, wo er darauf bestand, eine der berüchtigten Äusserungen von keinem
geringeren als George W. Bush wiederholend, dass die Notaufnahmen wesentliche Gesundheitsfürsorge
für die Menschen ohne Krankenversicherung bieten.
Das
sind bemerkenswerte Aussagen. Auch die Idee, dass jeder im Notfall
gesundheitlich versorgt wird, wenn es um Notfall geht, ist falsch, hält Krugman
fest. Ja, die Krankenhäuser müssen Menschen in Not behandeln, ob sie zahlen
oder nicht. Aber man bekommt eine Rechnung und die Angst vor riesigen
Rechnungen kann die Menschen ohne Krankenkasse davon zurückhalten, Notaufnahmen
zu besuchen, auch wenn sie es tun sollten. Und manchmal sterben die Menschen
folglich, legt Krugman dar.
Wichtiger
ist, dass, in die Notaufnahme zu gehen, kein Ersatz für regelmässige Pflege
ist, insbesondere wenn man chronische gesundheitliche Probleme hat. Wenn solche
Probleme unbehandelt bleiben, was bei Amerikanern ohne Krankenversicherung oft
der Fall ist, kann der Gang in die Notaufnahme allzu leicht zu spät kommen, um
ein Leben zu retten.
Die
Wahrheit ist, worauf Romney irgendwie blind zu sein scheint, dass das Fehlen von
Krankenversicherung für Tausende und wahrscheinlich Zehntausende von überschüssigen
Todesfällen verantwortlich ist. Aber es ist keine Tatsache, die Romney zugeben
will, weil er und sein Running Mate Obamacare und Finanzierung von Medicaid abschaffen wollen, beschreibt
Krugman.
Massnahmen
dieser Art würden einige von rund 45 Millionen nicht-betagten Menschen ohne
Krankenversicherung sich selbst überlassen, was für Tausende von Menschen den
vorzeitigen Tod bedeuten würde, hebt der an der Princeton University lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Und
Romneys langfristige Pläne, Medicare in Vouchercare umzuwandeln, würde vielen
Senioren angemessene Abdeckung durch die Krankenkasse berauben, was die Sterblichkeit unnötig steigern würde.
Romney und Ryan schlagen Billionen
von Dollar Steuersenkungen für die Reichen vor. Eine wörtliche Beschreibung
ihres Plans ist, dass sie viele Amerikaner finanzieller Unsicherheit aussetzen
und geleichzeitig zulassen, dass einige davon sterben, sodass eine Handvoll
bereits wohlhabende Menschen ein nach Steuern höheres Einkommen bekommen. Das
ist kein schönes Bild und man kann sich vorstellen, warum Romney es nicht gern
sehen will.
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