Die
Arbeitslosenquote ist in den USA im September von 8,1% im Vormonat auf 7,8% gefallen, wie das
US-Arbeitsministerium (BLS) heute mitgeteilt hat. Das
entspricht dem tiefsten Wert seit fast vier Jahren.
Die
Zahl der Beschäftigten ist um 114‘000 gestiegen. Zudem wurden die Daten für
Juli und August nach oben korrigiert. Das heisst, dass in den beiden Vormonaten
insgesamt 86‘000 mehr Jobs entstanden sind als bisher angenommen.
Die
Antwort einiger Republikaner auf die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt war,
dass die Daten manipuliert sein müssen, um Obama zu helfen, wieder gewählt zu
werden.
Larry Mishel (h/t to Mark Thoma) nimmt dazu im Blog von Economic Policy Institute
Stellung, dass Jack Welch, der frühere Vorsitzende
und CEO von General Electric offenbar
das US-Arbeitsministerium (Bureau of
Labor Statistics) beschuldigt, die Arbeitsmarkt-Zahlen manipuliert zu
haben, um Präsident Obama zu helfen. Andere scheinen, dieser verleumderischen
Lüge zuzustimmen, bemerkt Mishel weiter.
Es
ist einfach unerhöht, eine solche Behauptung aufzustellen, argumentiert Mishel.
Das BLS bezieht sich auf zwei
Erhebungen: die eine umfasst 141‘000 Unternehmen und Behörden und die andere
betrifft 60‘000 private Haushalte.
Die
Haushaltsbefragung wird von Census Bureau
im Auftrag von BLS durchgeführt. Es
ist wichig, zu beachten, dass grosse Einzel-Monat-Divergenzen zwischen
Beschäftigtenzahlen in diesen zwei Umfragen (wie die Divergenz im September)
nicht so selten sind. Elise Gould von EPI hat dazu eine grossartige Forschungsarbeit
geschrieben, was die Unterschiede zwischen den beiden Umfragen aufzeigt.
US
Arbeitslosenquote, Graph: BLS
BLS ist eine hoch professionelle
Agentur mit Dutzenden von Personen, die in die Tabellierung und Analyse dieser
Daten involviert sind. Die Idee, dass die Daten manipuliert wurden, ist einfach
völlig unglaubwürdig. Darüber hinaus steht der Trend der Daten mit den früheren
monatlichen Berichten und anderen wirtschaftlichen Indikatoren im Einklang wie
z.B. dem BIP.
Es
gibt nichts Unglaubwürdiges über die berichteten Daten. Alles in allem gab es
nichts besonders Seltsames über den Arbeitsmarkt-Bericht und
sicherlich nichts, was Anschuldigungen für Betrug auslösen, fasst Mishel als Fazit
zusammen.
Anzahl
der Beschäftigten in den USA ausserhalb der Landwirtschaft, Graph: BLS
Auch
Jared Bernstein kann es nicht
fassen, wie die Republikaner solche Verschwörungstheorien in die Welt setzen.
Jack Welch soll sich schämen, schreibt der ehemalige Wirtschaftsberrater des
Vize-Präsidenten Joe Biden (2009-2011) in seinem Blog.
Bernstein
deutet auf einen interessanten Artikel von CBS News hin, wo anhand von Einzelheiten
der Daten-Beschaffung erklärt wird, weshalb Welchs Anschuldigung absurd sind.
Paul Krugman meint dazu in seinem Blog, dass es lächerlich ist, sich
vorzustellen, dass die Obama Regierung anordnen könnte, die Arbeitsmarkt-Zahlen
zu verfälschen. Die schiere Logistik wäre unmöglich. Dazu kommt, dass es sich
um Beamten handelt, die unter beiden Parteien arbeiten, hebt Krugman hervor.
Es
gilt zu erkennen, dass es nicht nur Obama trifft. Es wurden auch in der
Clinton-Ära Gerüchte verbreitet: Bill sei Drogen-Schmuggler. Hillary habe Vince
Foster umgebracht usw., erinnert Krugman. Es sind nicht Rand-Figuren, die sowas
tun, sondern WSJ Leitartikel-Schreiber, Rush Limbaugh, Kongressabgeordnete
innerhalb der GOP.
„Republicans can’t handle the truth“, formuliert
Krugman zusammenfassend mit einem Zitat aus der unvergesslichen Szene des berühmten
Hollywood-Films „A Few Good Men“ (1992) mit Jack Nicholson in der Hauptrolle.
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