Harsche
Austeritätspolitik geht mit harschen Folgen einher. Die Abbildung (h/t to FTAlphaville)
zeigt, wie die „internal devaluation“ (interne Abwertung) im Euro-Raum vor sich geht.
Die
Austerität war von Anfang an die falsche Medizin für die Euro-Zone. Die
Annahme, dass es keine Rolle spielt, ob die Wirtschaft in einer
Liquiditätsfalle (d.h. Zinsen auf der Null-Grenze) steckt oder nicht, hat sich
als fatal erwiesen.
Der fiskalische Multiplikator ist viel höher als bisher
eingeschätzt (*).
Der
Austeritätskurs sorgt dafür, dass das Gefälle zwischen Gläubiger und Schulder
(zwischen Kern und Peripherie) tiefer wird. Die Folge ist menschliches Leid ohne
Ende am Rande der EU.
Nominelle
Vergütung je Beschäftigte im Vergleich zum europäischen Durchschnitt (Veränderung),
Graph:
Yiagos Alexopoulos, Credit Suisse
Ökonomen
mit Weitsicht hatten auf beiden Seiten des Atlantiks (Paul Krugman in den USA und Heiner
Flassbeck in Europa) davor gewarnt, dass das Ergebnis, wenn alle Länder im
Euro-Raum versuchen, die Probleme via internal
devaluation (d.h. Lohnsenkungen und Sozialabbau) zu lösen, Deflation sein werde, und zwar
unabhängig davon, wieviel Liquidität die Notenbank in den Markt pumpt.
Spanien
Kerninflation, Graph: Credit Suisse
Portugal Kerninflation, Graph: Credit Suisse
Griechenland
Kerninflation, Graph: Credit Suisse
(*)
Der Multiplikator besagt, wie stark die Wirtschaftsleistung darauf
reagiert, wenn die Staatsausgaben um z.B. 1% erhöht oder gesenkt werden. Der IWF ging bisher von einem Multiplikator von 0,5% aus. Das heisst, dass das BIP um 0,5% schrumpfen würde, wenn
die Ausgaben der öffentlichen Hand um 1% gekürzt würden.
Der IWF hat neulich
seine Einschätzung (IMF: Global Porespect and Policies,
Chapter 1) korrigiert: Der Multiplikator liege zwischen 0,9% und 1,7%.
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