Die
EU signalisiert Bereitschaft, zu
helfen, die Refinanzierungskosten der EU-Länder, die sich in einer Krise
befinden, zu senken.
Wieso
zögert aber Madrid, unter den Rettungsschirm zu schlüpfen? Die EZB hat schliesslich angekündigt,
Staatsanleihen am Sekundärmarkt aufzukaufen.
Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble besteht darauf,
dass Spanien sich vorerst verpflichten muss, eine glaubwürdige Reformpolitik zu
verfolgen. Moody’s hat unterdessen
mitgeteilt, im Verlauf des Monats über eine mögliche Herabstufung der
Kreditwürdigkeit Spaniens zu beraten.
EZB-Chef
Mario Draghi hat aber das OMT-Programm an zwei Bedindungen geknüpft: (1) das
betreffende Land muss einen Antrag stellen, und (2) es gibt Auflagen, die erfüllt werden müssen.
Warum
Madrid immer noch kein Hilfegesuch einreicht, ist klar: die Aufgabe der
(wirtschaftlichen) Souveränität. Welche Politiker tun so was gern, zumal in
Spanien am 21. Oktober Parlamentswahlen in Galicien stattfinden?
Lohnstückkosten
im Euro-Raum, Graph: Daniele
Antonucci, Morgan Stanley
Währenddessen
setzt Brüssel den Austeritätskurs fort. Es ist aber absurd, darauf zu beharren,
dass die Austeritätspolitik die Euro-Krise lösen kann.
Die
harschen Sparmassnahmen schwächen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und
erhöhen die Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote ist im Euro-Raum auf 11,4% gestiegen, was einem Rekordwert entspricht. In Spanien ist jeder
vierte Mensch ohne Job. Die Sozialkosten steigen und die betreffenden Länder
geraten immer tiefer in eine wirtschaftliche Depression.
Der
Austeritätskurs ist, wie Joseph Stiglitz
in einem aktuellen Interview mit Manager Magazin schildert, ein
Gang am Rande des Abgrunds.
Ausfuhren von Waren &
Dienstleistungen, Graph: Daniele
Antonucci, Morgan Stanley
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