Donnerstag, 4. Oktober 2012

Iran: Währungskrise und Greshamsches Gesetz


Die iranische Währung verliert stark an Wert. Das Volk geht auf die Barrikaden. Die Polizei stösst mit Demonstranten in Teheran zusammen, wie Reuters berichtet. Grund: Rial-Kollaps.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass inzwischen auch die Bevölkerung von internationalen Sanktionen betroffen ist. Es findet ein Sturm auf US-Dollar und Gold statt.

Die Sanktionen bewirken, dass die Öleinnahmen zurückgehen. Und die iranische Zentralbank hat offenbar kaum Mittel, um die eigene Währung zu stützen. Die Landeswährung hat im vergangenen Jahr um mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren.

Die Wirtschaftssanktionen haben längst einen Engpass auf dem Schwarzmarkt ausgelöst, was die gesuchte Währung betrifft: die iranische Regierung, die  das Angebot an US-Dollar offensichtlich nicht steuern kann, ist auch nicht in der Lage, einen offiziellen Wechselkurs festzulegen. Iran ist m.a.W. auf Gedeih und Verderb auf Dollar-Zuflüsse via Öl-Geschäfte angewiesen. Die Folge: Die Landeswährung wertet sich ab und die Inflation steigt an.

Iran hat daher sofort eine öffentliche Wechselstube für Devisenhandel eingerichtet, um über die Bereitstellung von US-Dollar die Einfuhren zu finanzieren.

Iraner bestürmen informelle Geld-Wechsler, um ihre Ersparnisse in harte Währungen zu wechseln, was den Marktwert des Rial weiter senken lässt. Die Importgüter verteuern sich und die Inflation klettert auf zwei stellige Zahlen. 

Die Importeure von Waren, wie z.B. von LKW-Reifen, Baumaschinen und synthetischen Fasern dürfen nun zu einem bestimmten Zeitpunkt in der öffentlichen Wechselstube US-Dollar um 2% billiger als auf dem Schwarzmarkt kaufen.

Alles in allem ist aber zu erkennen, dass das Greshamsche Gesetz (siehe auch hier) in Kraft ist, wie Izabella Kaminska von FTAlphaville zum Ausdruck bringt. Das heisst, dass „schlechtes Geld das gute Geld aus dem Umlauf verdrängt“.

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