Kakerlake-Ideen
(cockroach ideas in economics) sind
Ideen, die man versucht, die Toilette runterzuspülen, die aber immer wieder
zurückkommen.
Der
Begriff wurde von Paul Krugman geprägt. Sind Kakerlake-Ideen aber diegleichen wie Zombie-Ideen? Nicht ganz. Bei den
Kakerlake-Ideen handelt es sich um Missverständnisse, weil die Leute, die daran
festhalten, sich der grundlegenden Fakten nicht bewusst sind, während die
Zombie-Ideen von Menschen vertreten werden, die sich weigern, gegenteilige
Beweise zu akzeptieren.
Ein
konkretes und aktuelles Beispiel: Ambrose Evans-Pritchard erwischt Olli Rehn mit einer Kakerlake:
Während
der Ton sich ändert, gibt es keine Anzeichen für einen Rückzug aus der
Austeritätspolitik, bemerkt Evans-Pritchard: „Da die durchschnittliche
Staatsverschuldung über 90% des BIP in der EU ausmacht, gibt es keinen
Spielraum, den Kurs der Haushaltskonsolidierung zu verlassen“, sagt Olli Rehn, der EU-Wirtschaft-Chef.
„Wir
werden unser Wachstumsproblem nicht lösen können, wenn wir neben alten neue
Schulden anhäufen. John Maynard Keynes wäre unter heutigen Umständen nicht
Keynesian“, fügt Rehn hinzu.
Grossbritannien:
Schuldenstandsquote (debt-to-GDP ratio),
Graph: Prof. Paul Krugman
Es
ist die alte Leier, zu behaupten, dass die Regierungen, als Keynes in den 1930er Jahren sein Werk schrieb,
nicht so tief in Schulden steckten, wie es heute der Fall ist.
Was erstaunlich ist, wie
Krugman zum Ausdruck bringt, dass die Männer, die weder die Theorie noch die
Geschichte der früheren Krisen kennen, völlig überzeugt davon sind, dass sie
wissen, was in der gegenwärtigen Krise zu tun ist und wie ihr festes Vertrauen
in das eigene Rezept von den Fakten unberührt bleibt, dass sie bisher in Bezug
auf alles falsch lagen. Was noch erstaunlicher ist, dass dieselben Männer immer
noch die Entscheidungsträger sind.
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