Wenn
die Austerität im Süden zumindest durch eine expansive Fiskalpolitik im Norden
ausgeglichen worden wäre, wäre die fiskalpolitische Lage der Eurozone
makroökonomisch neutral gewesen, schreibt Wolfgang
Münchau in einem lesenswerten Artikel („Eurozone
break-up edges even closer“) in FT.
Doch
auch der Norden hat sich der Austeritätspolitik angenommen. Und die Eurozone
hat heute in einer schweren Rezession einen primären Überschuss im
Haushaltssaldo (primary fiscal surplus).
Wie bizarr ist das!
Die
Politik der asymmetrischen Anpassung durch die Austerität richtet den grössten
Teil des Schadens in der Eurozone an, legt Münchau zu Recht dar.
Die zypriotische Regierung hat nun Kontrollen des Kapitalverkehrs beschlossen, um eine massive Kapitalflucht zu verhindern. Und die Banken bleiben geschlossen. In einem wichtigen Sinne hat Zypern damit den Euro verlassen, wie Tim Duy in seinem Blog beschreibt.
Die
Theorie der optimalen Währungsräume (optimum
currency area) besagt, dass die Länder einem tradeoff zwischen „Bequemlichkeit und Anpassung“ gegenüberstehen,
erklärt Krugman weiter. Das heisst, dass es hohe Transaktionskosten bedeutet,
was das Geschäft für Unternehmen erschwert, wenn das Land seine eigene Währung
hat.
Über
eine Gemeinschaftswährung in einem Währungsraum zu verfügen, bedeutet hingegen,
dass die Anpassung von Preisen und Kosten zur Überwindung der Überbewertung (overvaluation) durch die Deflation erfolgt, was es im Grunde
genommen viel kostspieliger ist als die Abwertung (devaluation).
Zu
diesem Zeitpunkt hat Zypern es aber für Unternehmen via Kapitalkontrollen (capital controls) sehr schwer gemacht, während seine Unfähigkeit für
den Umgang mit der Bewältigung der Überbewertung via Abwertung bestehen bleibt.
Zypern hat damit einen pessimalen Währungsraum geschaffen.
Die
EZB könnte helfen. Zypern steht aber jetzt nicht einfach einer Rezession gegenüber, sondern einer tiefen
Depression. Ist das ganze Leiden wert?
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