Die
Finanz und Wirtschaft (F&W) liefert heute in der Tat den Chart des Tages:
Anlagen (assets) der Banken im
Verhältnis zur Wirtschaftsleistung (BIP) des betreffenden Landes.
Übersteigen die Vermögenswerte einer Bank die Leistungskraft der Volkswirtschaft, ist der Finanzsektor gefährdet. Der zypriotische Banken-Sektor macht sage und schreibe das Siebenfache des BIP des Inselstaates aus.
Übersteigen die Vermögenswerte einer Bank die Leistungskraft der Volkswirtschaft, ist der Finanzsektor gefährdet. Der zypriotische Banken-Sektor macht sage und schreibe das Siebenfache des BIP des Inselstaates aus.
Vor
diesem Hintergrund bietet Paul Krugman
in seinem Blog eine interessante
Beobachtung: Was ist mit den Inseln an der EU-Peripherie los? Ist es die
Illusion der Isolation, die sich in ausser Kontrolle geratene Banken
verwandelt?
Zypern hat auf alle Fälle offensichtliche
Parallelen mit Island und Irland. Dazu kommt die Geldwäsche durch
russische Gangster. Alle drei Inselstaaten hatten ein rasches Wirtschaftswachstum
mit Banken-Oasen, wobei das Banken-System zu gross war, um gerettet zu werden.
In Island:
980%
In Irland:
440%
In Zypern:
800%
In
allen drei Ländern waren die ausser Kontrolle geratenen Banken die Quelle der
Krise.
Der
Chart des Tages: Das Klumpenrisiko, Graph:
Finanz und Wirtschaft (F&W)
Anlagen
der Banken im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Island ging durch die Krise mit weniger
Schaden als Irland, aus zwei Gründen, erklärt Krugman: (1) Es hat Banken
nahegelegt, die Verbindlichkeiten im
Ausland (Kreditgeber) leer ausgehen (default)
zu lassen, einschliesslich der Einlagen auf offshore-Konten.
(2) Es hat Flexibilität an den Tag gelegt, da es Land über eigene Währung verfügt.
Der
Vorteil davon, eine eigene Währung zu haben, hat die reale Anpassung in der
Wirtschaft erleichtert, was aber auch einige ziemlich nicht-zerstörende financial repression mit sich brachte,
da die Abwertung von Krona (gekoppelt mit temporären Kapitalkontrollen) zu einem kurzen Anstieg der Inflation führte,
was den realen Wert der Einlagen erodierte. Sparer waren hart betroffen. Aber
wenn man bedenkt, dass die Banken 10 mal schneller wachsen als das BIP, hat es
so oder anders geschehen müssen.
Zypern hingegen scheint es zu vermasseln. Die Sonderabgabe auf Bank-Guthaben
ist tatsächlich kleiner als die realen Verluste der isländischen Einleger, die
auch ihre Devisenbestände verloren haben. Aber das ist erst der Anfang, mahnt
der an der University of Princeton
lehrende Wirtschaftsprofessor an.
Trotz
eines effektiven default an Einlagen braucht
Zypern einen grossen Kredit von der Troika. Und die Bedingungen dieses Kredits
werden harsche Austerität. Es sieht
also wie der Beginn von endlosen, unvorstellbaren Schmerzen, legt Krugman dar.
Die ausländischen Gläubiger
kommen aber in Zypern mit einem besseren Deal davon als in Island. Ein grosses
Problem, das Zypern im Gegensatz zu Island hat, ist, dass es nicht bereit ist,
die Bank-Exzessen hinter sich zu lassen. Zypern versucht immer noch, am
Geschäft „Geldwäsche durch russische Ganster“ festzuhalten, was nicht anders
bedeutet als dass die einheimische Bevölkerung mehr Last tragen wird als die Russian Money.
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