(Nur für Streber)
Die
Arbeitslosenquote (7,8%) ist in Amerika vor der Präsidentenwahl auf den
tiefsten Stand seit vier Jahren gesunken.
Heutzutage
weiss jeder, dass die Arbeitslosenquote eine problematische Messgrösse ist, weil sie fallen kann, nicht weil mehr Menschen
arbeiten, sondern weil weniger Menschen auf der Suche nach einer Arbeit sind.
Das ist aber nicht der Fall für September.
Eine
Alternative ist daher, statt Arbeitslosigkeit, die Beschäftigung zu messen,
schlägt Paul Krugman in seinem Blog vor. Eine einfache
Messgrösse ist die Erwerbsquote (employment-population
ratio), welche darauf hindeutet, dass es kaum Verbesserungen seit Jahren gibt.
Aber
auch diese Messgrösse hat Nachteile. Es geht um einen Anteil der Personen über
16 mit Beschäftigung, was bedeutet, dass der Nenner eine rasch wachsende Zahl
von Senioren erfasst, die wahrscheinlich nicht mehr weiter arbeiten wollen,
erklärt Krugman. Wie kann aber die demographische Verzerrung korrigiert werden?
Eine
Antwort ist, sich auf das Haupterwerbsalter (prime-age adults) zu fokussieren, zwischen 25 und 54. Calculated Risk hat gestern gezeigt,
und darauf hingewiesen, dass es einige wirkliche Verbesserung im vergangenen
Jahr stattgefunden hat. Es ist eine gute schnelle Lösung, hebt Krugman hervor.
Aber es kann zu (falschen) Anschuldigungen führen: Rosinenpickerei.
USA:
Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, die eine Beschäftigung hat, Graph: Prof. Paul Krugman
Es
gibt aber eine wohl bessere Messgrösse: „konstante Demographie Beschäftigung“ (constant-demography employment), welche
zeigt, was mit der Erwerbsquote geschehen wäre, wenn die Altersstruktur der
Bevölkerung konstang geblieben wäre, legt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor nahe.
Krugman
teilt die Bevökerung in drei Altersgruppen ein: 16.24, 25-54 und 55+, wobei für
alle eine Erwerbsquote in den BLS Daten verfügbar
ist und nimmt den gewichteten Durchschnitt all dieser Quoten, wobei die
Gewichtung 2007 Anteile einer jeden Gruppe in der nicht-institutionellen
Zivilbevölkerung repräsentiert.
Was
sich daraus ergibt, stellt Krugman mit der folgenden Abbildung dar.
Bereinigte
Erwerbsquote, Graph: Prof. Paul Krugman
Fazit: Es gibt also doch eine reale, wenn
auch bescheidene Verbesserung in Beschäftigung in den vergangenen Jahren. Die Zahlen von September sehen nicht eine
Abweichung (Anomalie) aus, sondern wie eine Rückkehr zum Trend davor, was in
den Daten der vorangegangenen Monaten wie ein Störfaktor ausgesehen hat.
Die
Story ist im Übrigen weitgehend deckungsgleich mit dem Verlauf der Zahl der
Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft, was nahelegt, dass die
Beschäftigung irgendwie schneller wächst als die Bevölkerung.
Das ist im Gegensatz zu
dem, was Mitt Romney erzählt, eine wahre Erholung der Wirtschaft. Es sei denn,
man glaubt an eine Verschwörung der sozialistischen Statistiker.
1 Kommentar:
Herr Lehrer ich weis was....grins
Kommentar veröffentlichen