David Dayen (via Paul Krugman)
deutet auf einen wichtigen Punkt hin: Während der Debatte an der Hofstra University zwischen
Obama und Romney, wo die Fragen aus der Öffentlichkeit entgegengenommen wurden
anstatt aus der Beltway Elite, ist keine einzige Frage über das
US-Haushaltsdefizit gestellt worden. Keine einzige.
Die
Öffentlichkeit interessiert sich dafür nicht. Aber auch die Finanzmärkte
kümmern sich nicht darum. Weil die öffentliche Hand immer noch zu unglaublich niedrigen
Zinsen Kapital aufnehmen kann.
Die
Ergebnisse der Austeritätspolitik zeigen inzwischen klar, wie nachteilig der harsche
Austeritätskurs in einer angeschlagenen Wirtschaft auswirkt, viel schlimmer als
die Elite sich vorgestellt hat, hält Krugman in seinem Blog fest.
Während
die Wirtschaft schrumpft und die Steuereinnahmen zurückgehen, verstärkt sich die Austerität selbst, mit wenig Einfluss auf das
Haushaltsdefizit, sogar auch kurzfristig. Wenn man die Auswirkungen auf die lange
Sicht mitberücksichtigt, dann erweist sich die Austerität fast sicher als unsinnig.
Doch dominiert das
Defizit-Fieber die politische Debatte seit fast drei Jahren, mit Forderungen via
Very Serious People (VSP) nach Staatsausgabenkürzungen, auf beiden Seiten des Atlantiks.
1 Kommentar:
Grundsätzlich stimme ich dem Inhalt dieses Beitrags zu lediglich die Aussage: "Wenn man die Auswirkungen auf die lange Sicht mitberücksichtigt, dann erweist sich die Austerität fast sicher als unsinnig."
würde ich etwas differenzierter sehen. Ich vermute, dass die Programme mittelfristig möglicherweise etwas besser auf das Defizit wirken, wenn wieder mehr Menschen einen Job finden. Dies sehe ich deshalb so, weil auch der Jobmarkt zu einem Gleichgewicht tendiert, wenn auch langsam. Dennoch wäre die bessere Wahl für die Menschen höchstwahrscheinlich eine nachgelagerte Einsparung gewesen.
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