Freitag, 21. Dezember 2012

Schweiz hat nach wie vor negative Inflation


Die Kerninflation verharrt in der Schweiz den 14. Monat in Folge negativ. Im November belief sich die Inflation (ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe) auf Minus 0,6%.

Wie dem von der SNB heute vorgelegten Monatsheft (November 2012) zu entnehmen ist, verzeichnete auch der getrimmte Mittelwert (TM15), der wie die Kerninflation ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation liefert, einen negativen Wert: Minus 0,1%.

Da die am Konsumentenpreisindex gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt, ist es wichtig, den Verlauf der Kerninflation im Auge zu behalten.



Schweiz: Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph: ACEMAXX ANALYTICS
Daten: SNB Monatsheft November 2012

Bemerkung: Der vorübergehende Anstieg der Teuerung im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung und Schuhe zurückzuführen.

Die Auslastung der technischen Kapazitäten in der verarbeitenden Industrie ist in der Schweiz im dritten Quartal auf 80,2% gesunken. Damit blieb sie unter ihrem langfristigen Durchschnitt. Die Eurozone verharrt in einer Rezession. Der harsche Austeritätskurs und eine anhaltenden ungünstige Stimmungslage lasten auf Wachstumsperspektiven des Euro-Raums. Die geringe Kapazitätsauslastung und gedämpfte Nachfrage aus dem Ausland belasten die Investitionstätigkeit hierzulande weiter.

Wegen des starkens Frankens gibt es kaum Inflationsdruck. Die Inflationsrate befindet sich vor diesem Hintergrund immer noch im negativen Bereich. Die Indikatoren der Kerninflation deuten darauf hin, dass sich der Trend der Jahresteuerung auf tiefem Niveau stabilisiert, wie die SNB im heute vorgelegten Quartalsheft IV 2012 hervorhebt.

Die Entwicklung der Jahresteuerung wird zur Zeit durch zwei Faktoren geprägt, erklärt die SNB: (1) Der abrupte Rückgang des Preisniveaus, der im Zug der CHF-Aufwertung im vergangenen Jahr aufgetreten ist, fällt allmählich aus dem 12-Monate-Vergleich, woraus sich der Anstieg der Jahresrate gegen Null ergibt, und (2) in einigen Güterkategorien werden weiterhin rückläufige Preise registriert, was dazu führt, dass die jährliche Teuerung wieder negativ ausfällt.

Das Wirtschaftswachstum dürfte 2013 laut SNB mit 1% bis 1,5% unter Potenzial bleiben. Die Produktionslücke (output gap) dürfte noch länger negativ bleiben.

PS:

Beim TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex ausgeschlossen.

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