Dienstag, 25. Dezember 2012

Widerspricht sich Paul Krugman? Nein!


Greg Mankiw schreibt in seinem Blog, dass Paul Krugman sich widerspricht. Warum? Weil Krugman neulich in seinem Blog gemerkt hat, dass er der Argumentation nicht folgen könne, warum die Zinsen steigen sollen, falls es in Sachen Fiscal Cliff nicht zu einer Einigung kommen würde.

Angeblich soll Präsident Obama davor gewarnt haben, wie das WSJ („How Cliff Talks Hit the Wall“) berichtet, dass die Zinsen durch die Decke schiessen würden, falls die Republikaner die haushaltspolitischen Verhandlungen abbrechen würden.

Glaubt der Präsident tatsächlich daran, dass das Scheitern, ein Grand Bargain zu erzielen, die Bond Vigilantes auf den Plan rufen werde? Sollten wir uns also deswegen vor dem Fiscal Cliff fürchten?

Es ist eine falsche Vorstellung, sowohl theoretisch als auch praktisch. Amerika geht das Bargeld nicht aus, wie Krugman unterstreicht, wenn der Kongress Schulden-Obergrenze (debt ceiling) nicht anhebt. Es sei denn, die Menschen sehen eine erhöhte Chance, dass die Wirtschaft sich demnächst erholt und daher mit einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen zu rechnen ist.

Die Leute, die vor einem massiven Anstieg der Zinsen warnen, tun es seit genau vier Jahren: eine Prognose, die kläglich gescheitert ist. Eine weltweite Rezession würde aber mit fallenden, nicht mit steigenden Zinsen einhergehen. Da es sich nicht um eine direkte Zitierung durch das WSJ handelt, ist zu hoffen, dass der Präsident eine solche Aussage nicht gemacht hat.

Widerspricht sich aber Krugman? Mankiw erinnert nämlich daran, dass Krugman im Jahr 2003 vor einem Anstieg des Haushaltsdefizits gewarnt hatte, als Bush Präsident war. Mankiw bemerkt, ob Krugman inzwischen seine Ansicht geändert habe, wie die Anleihemärkte funktionieren? Oder sind es einfach die Umstände, die sich änderten? Er denke, dass die haushaltspolitische Lage heute viel schlimmer sei als damals. Er sei daher verwirrt, so der an der Harvard University lehrende Wirtschaftsprofessor.

Krugman hat in der Tat seine Meinung geändert. Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor hat es in einem Interview mit Joe Weisenthal verdeutlicht: „Mein Denken hat sich entwickelt. Wenn Sie Ihre Ansichten im Angesicht neuer Erfahrungen nicht aktualisieren, dann tun Sie Ihren Job nicht“.

Es gilt im Besonderen zu erkennen, dass es wichtig ist, wenn ein Land über seine eigene Währung verfügt, nicht so wie im Fall von Griechenland, was Krugman veranlasste, seine Meinung in dieser Hinsicht zu überdenken. Der Träger des Wirtschaftsnobelpreises hat seine Meinung tatsächlich geändert und es eingeräumt. Selbst wenn er es nicht getan hätte, ist es nicht vollkommen eindeutig, warum die haushaltspolitische Lage heute viel schlimmer sein soll als damals.

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