Nach
drei Jahren der Erholung läuft die Wirtschaft noch immer weit unter ihrem
Potential. Und die langfristigen Zinsen schweben in der Nähe von historischen
Tiefständen, bemerkt Laura D’Andrea
Tyson in einem lesenswerten Artikel (“The
Trade-Off Between Economic Growth and Deficit Reduction”) in NYTimes.
Unter
diesen Umständen, wenn auch vorübergehend, erscheinen expansive
fiskalpolitische Massnahmen überzeugend, betont die an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessorin.
Eine
aktuelle Studie („Fiscal Multipliers and the State
of the Economy“) des IWF deutet
auf grosse positive Multiplikatoreffekte einer expansiven Fiskalpolitik in
Bezug auf die Produktion (output) und
die Beschäftigung hin. Die Gründe für eine expansive Fiskalpolitik legen
insbesondere Investitionen in Bereichen wie Bildung und Infrastruktur durch die
öffentliche Hand nahe.
Die
Wirtschaft braucht derzeit keine überdimensionale Dosis an Austerität. Die
Wirtschaft benötigt einen glaubwürdigen Plan zum Defizitabbau, um das Verhältnis der Verschuldung zum BIP
zu stabilisieren, sobald die Wirtschaft sich allmählich erholt.
Der
Plan sollte eine numerische Arbeitslosenquote als Ziel (target) beinhalten oder einen Auslöser (trigger), was die Massnahmen zum Defizitabbau hinausschieben würde,
bis die Zielwerte erreicht sind, erklärt die ehemalige Wirtschaftsberaterin des
Präsidenten Bill Clinton.
Das Ziel zum Abbau des
Defizits ist so auszurichten, dass das langfristige Wirtschaftswachstum und die
Stabilität gewährleistet werden. Es wäre die Höhe der fiskalpolitischen
Torheit, die schmerzhafte Erholung der Wirtschaft aus der Great Recession bei der Verfolgung dieses Ziels abzuwürgen,
argumentiert Tyson zum Schluss.
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