Die
Bush-Steuersenkungen haben das versprochene Wirtschaftswachstum und den
weitgehend gemeinsam geteilten Wohlstand nicht hervorgebracht. Wenn die
Republikanische Partei wirklich die Partei der Wirtschaft wäre, müsste sie
nicht mehr mit Angebotspolitik (supply-side
economics) Zeit verschwenden, bemerkt Mark Thoma in einem
lesenswerten Artikel („Why the GOP won’t
admit supply-side Econ has failed“) in The Fiscal Times.
Die Republikaner hatten
etwas Bemerkenswertes behauptet: Die Steuersenkungen würden uns nichts kosten.
Wachstum würde so stark sein, dass die Steuersenkungen sich mehr als auszahlen
würden. Die Realität ist natürlich ganz anders gewesen.
Es gibt wenig Beweise
dafür, dass die Bush-Steuersenkungen, die sich an „diejenigen, die Arbeitsplätze
schaffen“ (job creators) gerichtet
hätten, eine spürbare Auswirkung auf das Wirtschaftswachstum gehabt hätten,
hebt der an der University of Oregon
lehrende Wirtschaftsprofessor hervor. Die meisten der Gewinne aus dem Wirtschaftswachstum
gingen in den letzten Jahrzehnten zu Gunsten der Spitze der
Einkommensverteilung, während die um die Inflation bereinigten Löhne
verhältnismässig flach geblieben sind.
Die Steuersenkungen via Bush haben sich nicht nur nicht ausgezahlt, sondern
Billionen US-Dollar gekostet. Würden die Steuernachläse für Reiche und
Superreiche verlängert, würden sie weitere Billionen im nächsten Jahrzehnt kosten,
legt Thoma dar.
Das Versagen der
Republikaner, das Versprechen einzulösen, dass die Bush-Steuersenkungen sich
selbst finanzieren würden, ist ein grosser Faktor in Bezug auf die
Verschlechterung des langfristigen finanzwirtschaftlichen Ausblicks, was aber
zugleich auf einen erheblichen Druck auf Sozialprogramme wie Social Security auslöst.
In der Tat könnte man
sich die Bush-Steuersenkungen als eine Art Darlehen aus dem Social Security Trust Fund vorstellen,
welches mit den Einnahmen aus dem höheren Wirtschaftswachstum zurückgezahlt
werden sollte. Das Darlehen ist jedoch in Zahlungsrückstand (default) geraten, beschreibt Thoma.
Eine echte Partei der Wirtschaft würde damit
aufhören, auf die Angebotspolitik zu setzen. Eine Partei allerdings, die mit
dem Ziel, die Sozialprogramme wie Social
Security und Medicare zu kürzen,
Steuersenkungen zu Gunsten von wohlhabenden Partei-Gönnern befürwortet, würde
Argumente über die wirtschaftlichen Effekte der Steuersenkungen bereitstellen,
um die wahren Absichten zu verschleiern.
Welche Beschreibung passt am besten?
Viele Republikaner behaupten immer
noch, dass Steuersenkungen für die Wohlhabenden das Wirtschaftswachstum
fördern, obwohl die Beweise genau das Gegenteil zeigen. Aber es kommt selten
vor, dass ein Republikaner zugibt, dass diese angebotsorientierte
Wirtschaftspolitik gescheitert ist, fasst Thoma zusammen.
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