Howard
Schultz hat kürzlich einen offenen Brief („Let’s Come Together, America“)
veröffentlicht. Der CEO von Starbucks
drängt seine Mitarbeiter, sich auf eine Tasse Kaffee zu treffen („come together“), um die haushaltspolitische
Überparteilichkeit zu unterstützen.
Im
Brief warnt Schultz davor, dass die gewählten Beamten nicht fähig gewesen
seien, zusammenzukommen und einen Kompromiss zur Lösung der enorm wichtigen und
dringenden Frage um die Staatsverschuldung zu erzielen. Und er legt nahe, dass
die Leser sich auf der Web Site der Organisation „Fix the Debt“ weiter
informieren sollen.
Sollen
wir es tun?
Paul Krugman gibt in seiner lesenswerten Kolumne
(„Brewing Up Confusion“) am Montag in
NYTimes eine analytische Antwort darauf.
Zunächst
einmal reflektiert Fiscal Cliff nicht
ein Versagen in Sachen „fix the debt“ durch Abbau des Haushaltsdefizits. Ganz
im Gegenteil: Die Gefahr ist, wenn das Defizit zu rasch gesenkt wird.
Wie
kann aber jemand mit guten Verbindungen wie Schultz in einem derart grundlegenden
Punkt falsch liegen? Indem er mit falschen Leuten spricht, wie denjenigen von „Fix the Debt“, bemerkt Krugman. Maya MacGuineas, das öffentliche Gesicht der Organisation versucht, die Leser im
Hinblick auf diesen Punkt zu verwirren und sie hat offensichtlich auch Schultz irregeführt,
das politische Problem fehlzudiagnostizieren.
Es
ist wahr, dass die gewählten Politiker unfähig gewesen sind, „zusammenzukommen“
und „Kompromiss zu erzielen“. Aber eine Symmetrie zwischen Republikanern und
Demokraten herzustellen, ist nicht nur irreführend, sondern auch aktiv
schädlich. Die Realität ist, dass Präsident Obama grosse Zugeständnisse gemacht
hat, wie Krugman hervorhebt.
Im
Gegenzug haben die Republikaner im Grunde genommen gar nichts angeboten.
Angesichts dieser Realität belohnen Leute wie Schultz Unnachgiebigkeit und
Extremismus, indem sie beide Seiten gleichermassen beschuldigen.
Krugman
erkärt sich grundsätzlich bereit, zu glauben, dass Schultz nicht weiss, was er
tut. Dasselbe kann aber über „Fixt he Debt“ nicht gesagt werden. Man mag es nicht wissen, wenn man die Berichterstattung
leichtgläubig liest. Aber „Fix the Debt“
ist nicht irgendeine Art von neuer Versammlung von betroffenen Bürgerinnnen und
Bürgern. Es sind die üblichen Verdächtigen, die durch eine beeindruckende Menge
an Mitteln von Unternehmen gedeckt werden.
Wie
die Gruppen, die von Peterson
finanziert werden, scheint auch „Fix the
Debt“ viel mehr darum besorgt, Social Security und Medicare zu kürzen, um
das Haushaltsdefizit im Allgemeinen zu bekämpfen. Was jetzt geschieht, ist,
dass alle von Peterson finanzierten
Gruppen versuchen, Fiscal Cliff auszubeuten, um Sozialprogramme
zu kürzen, was mit der gegenwärtigen Krise nichts zu tun hat. Die
Verwendung einer kunstvoll trügerischen Sprache wie die von MacGuineas Brief
ist darauf ausgerichtet, Lockvogeltaktik zu verstecken, legt Krugman dar.
Schultz ist anscheinend einem
Schwindel auf den Leim gegangen. Aber der Rest von uns sollte es nicht tun.
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