Jeffrey Sachs hat kürzlich in einem Artikel („Today’s challenges go beyond Keynes“) in
FT geschrieben, dass eine andere Art von Wachstumspfad heute vonnöten ist. Die
keynesianische Nachfragesteuerung beherrsche heute das Denken der Obama-Regierung.
Es sei Zeit, die Wiederbelebung von Keynes zu überdenken.
„Der
sprunghafte Anstieg des Keynesianismus ist in den USA auf Lawrence Summers, den
ehemaligen Finanzminister (treasury secretary),
Paul Krugman, den Ökonom-Kolumnist und Ben Bernanke, den Fed-Chef
zurückzuführen, dass kurzfristige expansive Geld- und Fiskalpolitik
erforderlich sind, um den Zusammenbruch des Immobilienmarktes auszugleichen“, schreibt
der Direktor des Earth Institute an der Columbia
University weiter.
Robert Skidelsky antwortet in seinem Blog darauf mit einer schnellen Bemerkung, dass Sachs eine vernünftige
Aufforderung für verstärkte Investitionen mit einem Angriff auf die
keynesianischen Ideen, die es eigentlich untermauern, vermische.
Jeder
britische Keynesian würde Jeffrey Sachs zustimmen, dass Grossbritannien heute „erhöhte
Investitionen in Infrastruktur und Bildung“ braucht und dass Ausgabenkürzungen
nicht das wichtigste Instrument zum Defizitabbau darstellen sollten.
Warum
beharrt aber Prof. Sachs darauf, seinen vernünftigen Standpunkt als Gegensatz
zum „keynesianischen Modell“ darzulegen? Ist es das „Odium Theologicum“ der
Wirtschaftswissenschaften, welches dafür sorgt, dass natürliche Verbündete sich
gegenseitig angreifen?, fragt Professor Emeritus of Political Economy an der Warwick University zurück.
Keynes
hat mal gesagt, dass die Wirtschaft, wenn sie von einem schweren Nachfrage-Schock getroffen wird, in
einer Investitionsfalle steckt. Unter diesen Umständen ist es notwendig, dass die
öffentliche Hand die Investitionen ankurbelt. Warum zeigt sich aber Prof. Sachs
davon so erschrocken? Es ist genau das, was er selbst schreibt.
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