Mittwoch, 12. Dezember 2012

Euro-Zone wartet noch immer auf Vertrauen Fee


Die verantwortlichen Technokraten der EU beharren auf die Austerität: „Die Schuldnerländer sollen die bittere Medizin schlucken. Alles wird gut“.

Und die Anregung wird hartnäckig wiederholt, immer wieder, obwohl die harsche Austerität keine Ergebnisse liefert, ausser Schmerzen, und noch mehr Schmerzen.

Die Eurokraten induzieren aber: Kurs halten, wie Olli Rehn es gestern in einem wunderlichen Artikel („Europe must stay the austerity course“) in FT getan hat. Das Vertrauen wird zurückkehren, wenn Strukturreformen die Wirtschaft ins Gleichgewicht bringen (rebalancing), argumentiert der Vize-Präsident der EU-Kommission, der für Wirtschaft und Währung verantwortlich ist.

Die Confidence Fairy (Vertrauen Fee) kommt! Europa ist ein Kontinent geworden, wo gute Zeiten immer gleich um die Ecke lauern, bemerkt Kevin O’Rourke (h/t to Paul Krugman) zu Recht in seinem Blog mit Bedauern.

„Rehn schreibt zwar, dass es am Ende des Tunnels Licht gibt. Aber wie sieht es mit den Realitäten der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum in den letzten zwei Jahren“, fragt Jonathan Portes heute in einem lesenswerten Artikel („Eurozone recovery was imminent two years ago“) in FT.

Portes erinnert daran, dass Rehn im Januar 2011 in einem Artikel („New reforms can break Europe’s debt cycle“) in derselben Zeitung, nämlich FT geschrieben hatte, dass neue Reformen die Euro-Krise lösen können.

Was ist eigentlich in der Zwischenzeit passiert? Die Arbeitslosigkeit ist in Spanien und in Griechenland auf über 25% gestiegen. Auch in Lettland, was von der EU-Kommission als „Erfolgsstory“ vermarktet wird, bleibt die Beschäftigung rund 20% unter dem Höhepunkt vor der Krise, wobei es zu erkennen gilt, dass die massenhafte Auswanderung für den Rückgang der Arbeitslosigkeit verantwortlich ist.

Die Austeritätspolitik hat sich genau so abgespielt, wie die Lehrbücher Makro-Ökonomie es beschreiben. Der Aufschwung, nicht der Abschwung ist der richtige Zeitpunkt für Sparmassnahmen. Die Ausgaben des einen sind die Einnahmen des anderen.

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