Die
verantwortlichen Technokraten der EU beharren auf die Austerität: „Die
Schuldnerländer sollen die bittere Medizin schlucken. Alles wird gut“.
Und
die Anregung wird hartnäckig wiederholt, immer wieder, obwohl die harsche
Austerität keine Ergebnisse liefert, ausser Schmerzen, und noch mehr Schmerzen.
Die
Eurokraten induzieren aber: Kurs halten, wie Olli Rehn es gestern in einem wunderlichen Artikel („Europe must stay the austerity course“) in
FT getan hat. Das Vertrauen wird zurückkehren, wenn Strukturreformen die
Wirtschaft ins Gleichgewicht bringen (rebalancing),
argumentiert der Vize-Präsident der EU-Kommission, der für Wirtschaft und Währung verantwortlich
ist.
Die
Confidence Fairy (Vertrauen Fee) kommt! Europa ist ein Kontinent geworden, wo
gute Zeiten immer gleich um die Ecke lauern, bemerkt Kevin O’Rourke (h/t to Paul Krugman) zu Recht in seinem Blog mit Bedauern.
„Rehn
schreibt zwar, dass es am Ende des Tunnels Licht gibt. Aber wie sieht es mit
den Realitäten der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum in den
letzten zwei Jahren“, fragt Jonathan
Portes heute in einem lesenswerten Artikel („Eurozone recovery was imminent two years ago“) in FT.
Portes
erinnert daran, dass Rehn im Januar 2011 in einem Artikel („New reforms can break Europe’s debt cycle“)
in derselben Zeitung, nämlich FT geschrieben hatte, dass neue Reformen die Euro-Krise lösen können.
Was
ist eigentlich in der Zwischenzeit passiert? Die Arbeitslosigkeit ist in
Spanien und in Griechenland auf über 25% gestiegen. Auch in Lettland, was von der EU-Kommission als
„Erfolgsstory“ vermarktet wird, bleibt
die Beschäftigung rund 20% unter dem Höhepunkt vor der Krise, wobei es zu
erkennen gilt, dass die massenhafte Auswanderung für den Rückgang der Arbeitslosigkeit verantwortlich
ist.
Die Austeritätspolitik hat
sich genau so abgespielt, wie die Lehrbücher Makro-Ökonomie es beschreiben. Der
Aufschwung, nicht der Abschwung ist der richtige Zeitpunkt für Sparmassnahmen.
Die Ausgaben des einen sind die Einnahmen des anderen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen