Mittwoch, 5. Dezember 2012

Einzelhandel im Euroraum


Eine schreckliche Nachricht aus Europa.

Das Absatzvolumen des Einzelhandels ist im Oktober 2012 gegenüber September 2012 im Euroraum um 1,2% gefallen. Gegenüber demselben Monat des Vorjahres ist der Einzelhandelsindex im Oktober im Euroraum um 3,6% gesunken.

In Deutschland beläuft sich der entsprechende Wert im Oktober gegenüber dem Vormonat auf Minus 2,8%. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat ist das Absatzvolumen sogar um 3,8% gesunken.

Die Daten zeigen, wie schwach die Binnennachfrage im Euro-Raum ist. Die Menschen in Deutschland kaufen nichts ein, weil sie aufgrund der zurückhaltenden Lohnpolitik kein Geld in der Tasche haben. Die fallende Nachfrage ist zugleich ein Beleg dafür, wie falsch es ist, weiterhin am harschen Austeritätskurs festzuhalten.



Absatzvolumen im Einzelhandel im Euroraum, Graph: eurostat

In Deutschland sparen heute alle drei grossen Sektoren: private Haushalte, Unternehmen und der Staat. Das Ausland allein übernimmt den Part des Schuldners, und sorgt dafür, dass die deutschen Ersparnisse nicht sofort zu einem Kollaps der deutschen Wirtschaft mangels Nachfrage führen, schreibt Heiner Flassbeck heute in einem exklusiven Beitrag in NachDenkSeiten.

"Wir, die guten Gläubiger, die anderen, die bösen Schuldner. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht“, bemerkt der Chef-Ökonom von UNCTAD weiter. „Der deutsche Sparwahn wird nicht mehr lange gehen“.

Fazit: Die Staatsschulden sind nicht die Ursache der Euro-Krise, sondern eine Folge von Ungleichgewichten im Euro-Raum. Die Haushaltskonsolidierung in einem schweren Abschwung schwächt das Wirtschaftswachstum weiter ab. Kontraktive Fiskalpolitik bleibt kontraktiv.

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