Ein junger Blogger aus Europa gibt auch seinen Senf zu der aktuellen Debatte unter amerikanischen Ökonomen, indem er behauptet, dass weder Brad DeLong noch Paul Krugman John Cochranes Argumentation gerecht werden. Die Rede ist sogar von „ungerechtfertigten Hetztiraden“.
DeLong findet in seinem Blog in einer ausführlich langen Antwort darauf nichts heraus, was Sinn macht.
Ein zentrales Problem in dieser Debatte ist laut Krugman, dass Leute wie Tyler Cowen von der Vermutung ausgehen, dass die Leute, wenn sie mit richtigen Qualifikationen wie Cochrane oder Jean-Claude Trichet oder Robert Lucas starke Aussagen machen, ein vertretbares Modell hinter ihren Behauptungen hätten.
Und wenn jemand wie Krugman oder DeLong sagt, dass kein vertretbares Modell dahinter steht, heisst es dann, dass Krugman und DeLong diese Leute „mit Schimpftiraden ungerecht behandeln“.
Und Tyler Cowen bezeichnet diejenigen, die die Ansicht von Krugman teilen („hallelujah chorus“), als „linke Ökonomie-Blogs“.
Manchmal reden aber Leute mit beeindruckenden Referenzen völligen Unsinn, wie z.B. in Sachen Fiskalpolitik in der Kleinen Depression, was eher die Regel als die Ausnahme gewesen ist, hebt Krugman in seinem Blog hervor.
Was steckt aber hinter der zunehmenden Kritik (aus der rechten Ecke des politischen Spektrums) an Krugman und DeLong? Die Forderung für eine gerechte und unvoreingenommene Argumentation, was in der Praxis nichts anderes bedeutet als eine Forderung, eine einheitliche Position zu finden, wo keine existiert, wie der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor darlegt, als ob man eine hochgesinnte Debatte aus der Luft gegriffen hätte?
Ferner betont Krugman, indem er Verständnis dafür aufbringt, dass viele Menschen eine Vorstellung von einer anderen, besseren Welt hätten, was aber nicht der Fall ist. Und es ist sicherlich nicht die Aufgabe von Ökonomen mit Weitsicht und intellektueller Redlichkeit, wie Krugman und DeLong, die Illuision zu pflegen, als würden wir in einer besseren Welt leben.
Krugman antwortet auch auf die trällernde Besorgnis „wenn du moderater wärst, hättest du mehr Einfluss“. Auch das deutet darauf hin, dass wir uns wünschen, in einer besseren Welt zu leben: (1) In Amerika gibt es so etwas nicht, dass ein Expert von beiden Seiten respektiert wird, erklärt Krugman. (2) Es gibt Menschen, die über die Wirtschaft viel weniger konfrontativ schreiben als Krugman. „Haben Sie von ihnen gehört? Das ist kein Spiel. Und auch nicht eine Dinner-Party. Man muss klar und kraftvoll sien, um überhaupt Gehör zu finden“, fasst Krugman als Fazit zusammen.
PS: Mario Gomez (Bayern München) hat in der laufenden Saison in der Bundesliga in 17 Spielen 16 Tore geschossen. Macht es Sinn, von ihm zu fordern, dass er nicht nur mit dem linken Fuss, sondern vermehrt auch mit dem rechten Fuss Tore schiesst, um nur dem „Median-Zuschauer“ in den Fussballstadien zu gefallen?
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