Mehreren Ökonomen zufolge steht die Wirtschaft am Rande von crowding out (Verdrängung der privaten Investitionen durch den Anstieg der Staatsausgaben) oder von Hyperinflation wegen des kräftigen Anstiegs der Notenbankgeldmenge (Notenumluaf + Giroguthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank).
Wie Menzie Chinn in seinem Blog gestern bemerkt hat, hat sich noch keines dieser Ergebnisse materialisiert. Es ist daher wichtig, zu überprüfen, wo die Markterwartungen vor diesem Hintergrund stehen.
Nominal-Zinsen:
Per Ende Dezember standen die Renditen der US-Treasury Bonds mit 5 und 10 Jahren Laufzeit auf einem Allzeit-Tief (Nachkriegszeit).
Gemäss der Fisher-Gleichung entspricht der Nominalzins der Summe des ex ante Realzins und der erwarteten Inflationsrate. Wie sehen die Realzinsen aus? Man kann die Realzinsen an der Differenz der Rendite der US-Staatsanleihen und der Rendite der TIPS (inflationsgeschützte US-Staatsanleihen) messen.
Nominal Rendite US-Treasury Bonds (Laufzeiten: 3 Monate, 5 und 10 Jahre), Graph: Prof. Menzie Chinn in: Econbrowser
Realzinsen:
Es ist so, dass die Realzinsen in Anwesenheit von kleinen Haushaltsdefiziten wahrscheinlich niedrig wären. Doch ist es nicht klar, während die langfristigen Realzinsen (für die meiste Zeit von 2011) negativ sind, ob das eine wunderbare Sache wäre, wenn niedrige Defizite mit weniger wirtschaftlichen Tätigkeiten einhergehen, erklärt Chinn.
Real-Rendite US-Treasury Bonds (Laufzeiten: 3 Monate, 5 und 10 Jahre), Graph: Prof. Menzie Chinn in: Econbrowser
Der an der University of Wisconsin, Madison lehrende Wirtschaftsprofessor errechnet die Realzinsen, falls man die verzerrenden Eigenschaften des TIPS-Marktes in Bezug auf die Realzinsen beanstandet, aufgrund der Mitte-Quartaldaten in Verbindung von Prognosen der Survey of Professional Forecasters.
Inflationserwartungen:
Die Inflationserwartungen lassen sich anhand von nominalen TIPS-Spreads berechnen. Die implizierte Inflation, abgeleitet aus Markterwartungen ist entweder konstant oder rückläufig.
Die WSJ-Umfrage zeigt, dass die Jahresteuerung von 3,29% im Dezember 2011 auf 2,35% im Dezember 2013 gesunken ist. Der Median-Wert ist von 3,3% auf 2,2% gefallen, während die Standardabweichung von 0,30 auf 0,79% gestiegen ist.
Inflationserwartungen, Graph: Prof. Menzie Chinn in: Econbrowser
Fazit:
Die nominalen Renditen sind auf oder nahe Allzeit-Tief.
Die Realzinsen mit 5 und 10 Jahren Laufzeit sind negativ. Die Rendite der US-Schatzwechsel mit 5 Jahren Laufzeit ist für die meiste Zeit 2011 unter Null gewesen.
Die abgleiteten Inflationsraten sind mit 5, 7 und 10 Jahren Laufzeit sind alle bei oder unterhalb von 2,0% Marke.
Die Inflationserwartungen, die auf Umfragen basieren, belaufen sich für die nächsten 10 Jahre auf 2,5%.
US-Zinsertragskurve (yield curve), Graph: Prof. Menzie Chinn
Zinsertragskurve (Renditekurve):
Die Renditekurve legt eine nur mässige Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivitäten in den in der Abbildung angegebenen Zeithorizonten nahe, fasst Prof. Chinn zusammen.
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