Dienstag, 24. Januar 2012

Bush-Immobilienblase versus Clinton-Aktienblase

Es gibt viele Bösartigkeit in den Kommentaren und Korrespondenzen von Mainstream-Medien.  Zum Beispiel: Ist Paul Krugman ruchlos und unehrlich? Weil er zweierlei Mass an den Tag lege, indem er viel über die Bush-Immobilien-Blase rede, aber über die Clinton-Aktienblase schweige.

Ja, es ist richtig, dass der Träger des Wirtschaftsnobelpreises viel über die Bush-Immobilenblase schreib, aber Krugman hat auch die Clinton-Aktienblase mehrmals in seinem Blog angeschnitten, wie z.B. einem Essay („The Ice Age Cometh“) in CNNMoney. Das war damals, als die WSJ-Leitartikel die Zeit mit „Dow 36‘000“ verschwendet hatten. Die Botschaft war eindeutig, dass jeder, der Zweifel am Niveau der Aktienkurse hatte, Kapitalismus hassen müsste, schildert Krugman selbst.

Es gibt aber einige echte Unterschiede zwischen Bush- und Clinton-Regierungen.

Einer davon ist, dass Bush der Präsident von nur vier Jahren des Beschäftigungswachstums war: 2003-2007 und dies waren alle durch Blasen angetriebene Jahre. Clinton war der Präsident von acht Jahren des Beschäftigungswachstums, mit einem Job-Wachstum in etwa gleichen Raten in der ersten und der zweiten Hälfte des Zeitraums von acht Jahren und die Internet-Blase war in der zweiten Hälfte aufgeblasen.


Nicht-finanzielle Verschuldung, öffentliche + private Verschuldung als Prozentsatz des BIP (USA), Graph: Prof. Paul Krugman

Ein weiterer Unterschied, der wirklich von entscheidender Bedeutung ist, betrifft die Schulden-Implikationen, erklärt der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor. In der Abbildung ist nicht-finanzielle Verschuldung, öffentliche + private Verschuldung als Prozentsatz des BIP zu sehen.

(PS: Krugman erklärt hier, warum er nicht denke, dass intra-Finanzsystem-Schulden in die Berechnung gehören).

Die Dot-coms sind auf lächerlich hohe Niveaus geklettert. Aber die Leute haben sich nicht bis zum Geht-nicht-mehr verschuldet, um Aktien zu kaufen, sodass es keine Krise des Schuldenabbaus (deleveraging) gab, als die Blase platzte.

Der Punkt ist hier, dass die Clinton-Ära, während es einen absurden Überschwang (irrational exuberance) in den 1990er Jahren gab, grundsätzlich nicht ungesund war, wie die Expansion von „Bush-Boom“ (2003-2007).

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