Die Bank of Israel (BoI) hat heute den Benchmark-Zins um 0,25% auf 2,50% gesenkt.
Die BoI hatte die Zinsen im Verlauf des vergangenen Jahres viermal erhöht. BoI-Präsident Stanley Fischer hatte jedoch gegen Jahresende begonnen, den geldpolitischen Kurs erneut zu lockern.
Die Verbraucherpreise (CPI) waren im Dezember unverändert. Die monatlichen Daten deuten darauf hin, dass es in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 eine signifikante Verlangsamung des Preisniveaus gab und der Preisanstieg annualisiert unterhalb der unteren Grenze des Inflationszielkorridors lag.
Die Inflation für das Gesamtjahr belief sich 2011 gemessen am Konsumentenpreisindex (CPI) auf 2,2%, was in der Mitte des Zielkorridors von Preisstabilität liegt.
Israel, Benchmark Zinssatz, Graph: Bloomberg
Die primäre Quelle des CPI-Anstiegs 2011 waren Energie-, Miete- und Lebensmittelpreise, welche in der ersten Jahreshälfte mit einem rasanten Tempo geklettert sind. Die Energiepreise sind im vergangenen Jahr um 9,5%, die Mietzinsen um 5,2% und die Nahrungsmittelpreise um 2,3% gestiegen.
Die Entscheidung, die Zinsen auf 2,50% zu senken, steht im Einklang mit der Geldpolitik, die auf die Stabilisierung der Inflation innert Zielkorridor von 1-3% in den kommenden 12 Monaten ausgerichtet ist und dient der Förderung des Wachstums bei gleichzeitiger Wahrung der Finanzstabilität, erklärt die BoI.
Die Hauptüberlegungen, die hinter dem heutigen Zinsbeschluss der israelischen Zentralbank stehen:
(1) Die Indikatoren, die in diesem Monat zur Verfügung stehen, zeigen, dass die Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit und der Nachfrage, die während der zweiten Jahreshälfte 2011 begonnen hat, sich fortsetzen.
Die Verlangsamung des Wachstums der israelishen Wirtschaft macht sich vor dem Hintergrund der Schwäche der Weltwirtschaft, v.a. von Europa im Exportgeschäft und in Bezug auf die Inlandsnachfrage bemerkbar.
(2) Die Inflationszahlen zeigen eine deutliche Verlangsamung der Inflation in der zweiten Jahreshälfte 2011. Die BoI erwartet, dass die Inflationsrate in den vergangenen 12 Monaten innerhalb des Zielbereichs von 2012 bleibt.
(3) Die Daten im Hinblick auf die Aktivitäten in Europa stehen mit den Einschätzungen im Einklang, dass die Eurozone 2012 in eine Rezession rutscht.
(4) Die Zinssätze in den grossen Volkswirtschaften sind niedrig und die Märkte preisen nicht einen Anstieg der Zinsen im kommenden Jahr durch die Zentralbanken der grossen Industrieländer ein. Die Fed hat angekündigt, die Zinsen bis Mitte 2013 nahe Null Prozent zu behalten.
(5) Die Hauspreis fallen in einem moderaten Tempo weiter. Die Einschränkung, die die BoI in Bezug auf den zulässigen Anteil an Krediten zu variablen Zinssätzen für den Hausbau verhängt hat, hat die Auswirkungen der Zinssenkungen durch die BoI verringert.
Arbeitsmarkt
Die Arbeitsmarktdaten zeigen ein hohes Mass an Beschäftigung und eine niedrige Arbeitslosenquote. Die Rate der offenen Stellen war mit 3% stabil. Die Nominallöhne sind zwischen August und Oktober im Vergleich zu den vorangegangen drei Monaten um 4,3% gestiegen. Die Reallöhne sind um 1,2% gestiegen.
Ferner:
Die CDS-Prämien (5 Jahre) für israelische Staatsanleihen sind im laufenden Monat mit 199 Basispunkten unverändert geblieben.
Die nächste BoI-Sitzung wird am 27. Februar 2012 stattfinden.
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