Ein Argument, welches öfters präsentiert wird, lautet, dass die aktuelle Depression (Lesser Depression) nicht so schlimm sei wie die Grosse Depression (Great Depression).
Diese Sicht richtet sich nach Amerika, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Amerika hat eine sehr schlechte Grosse Depression gehabt und es diesmal jedoch besser gemeistert als viele andere Länder.
Zum Beispiel ist die anhaltende Flaute in Grossbritannien heute länger und tiefer als der konjunkturelle Einbruch in den 1930er Jahren. Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor deutet in diesem Zusammenhang auf Jonathan Portes Blog mit der folgenden bemerkenswerten Abbildung hin.
Verlauf der Rezessionen in Grossbritannien, Graph: not the treasury view via Prof. Paul Krugman
Die rote Kurve: Rezession von 1930-34. Die schwarze Kurve: der gegenwärtige Absturz der Konjunktur
Die Abbildung zeigt den Verlauf der Rezession und der Erholung in verschiedenen früheren Abschwungphasen in Grossbritannien.
Die Depression, die (zugegebenermassen etwas willkürlich) als die Zeitdauer, wo der Output unter seinem bisherigen Höchststand verbleibt (die X-Achse), definiert ist, dauert heute länger als die Erfahrung während der Grossen Depression (Great Depression) und dürfte allem Anschein nach in absehbarer Zeit nicht zu Ende gehen.
Die Abbildung zeigt auch, wie die Erholung, die zunächst recht stark war, wenn auch lückenhaft, im Herbst 2010 ins Stocken geraten ist. Und seither gab es nur wenig Wachstum.
PS: Hier ist die ursprüngliche Kritik („Myths of Austerity“) von Krugman am Sparkurs der Cameron Regierung vor zwei Jahren, die nach wie vor Gültigkeit hat.
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