Dienstag, 17. Januar 2012

Spekulationsblasen in der nordischen Region

Es gibt Investoren, die in den vergangenen Jahren in Staatsanleihen und Währungen der skandinavischen Länder investiert haben, um der Euro-Krise zu entkommen. Die nordische Region gilt in den Augen vieler Investoren als Paradies.

Schweden zahlt beispielsweise weniger Zinsen auf Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit als Deutschland. Die Rendite der Staatsanleihen mit vergleichbarer Laufzeit Norwegens notieren zur Zeit auf einem Rekord-Tief. Beide Länder, welche über eine Top-Bonität von „AAA“ verfügen, haben einen Haushaltsüberschuss.

Wie sicher ist aber die Risikowahrnehmung in Bezug auf die skandinavischen Märkte? Was passiert, wenn alle Investoren gleichzeitig aussteigen wollen? Der Devisenmarkt für NOK gilt nicht gerade als sehr liquid.

Die zwei nordischen Länder sind laut Robert Shiller im Griff von Spekulationsblasen (asset bubbles), welche ihre Volkswirtschaft beschädigen werden. Der Schöpfer des S&P/Case Shiller Home-Priceindex warnt laut Bloomberg davor, dass die politischen Entscheidungsträger mehr tun sollten, um ihre Kredit- und Immobilienmärkte vor Ungleichgewichten zu schützen. In Dänemark, wo eine Immobilienblase im Jahr 2007 platzte, dürften die Immobilienpreise weiter fallen.




Norwegen Staatsanleihen (10 Jahre) Rendite, Graph: Bloomberg

Die politischen Entscheidungsträger sollten sich jetzt Sorgen machen, weil es, wenn die Immobilienpreise so hoch steigen, immer ein Problem entsteht, bemerkt der an der Yale University lehrende Wirtschaftsprofessor in einem Interview in Stockholm. 

Die Verschuldung der privaten Haushalte in Norwegen ist inzwischen auf 204% des verfügbaren Einkommens geklettert. Das ist der höchste Wert seit mindestens 1988, wie die norwegische Zentralbank schätzt. Die Hauspreise haben sich von 2001 bis 2010 verdoppelt. Die Wachstumsrate betrug per Ende Dezember rund 8,5% jährlich.

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