Sonntag, 1. Januar 2012

Konjunkturaussichten 2012

Die europäische Schuldenkrise stellt laut FRBSF Research Department ein erhebliches Verlustrisiko für die Prognose der Federal Reserve Bank of San Francisco (FRBSF) für die aktuelle Situation der Wirtschaft und den Ausblick für 2012 dar.

Die finanziellen Bedingungen für die grossen europäischen Banken bleiben prekär. Die CDS-Prämien, die den Verlauf der Renditen der Staatsanleihen in der Eurozone widerspiegeln, sind zuletzt wieder angestiegen. Dies deutet laut FRBSF darauf hin, dass die Marktteilnehmer die europäischen Banken als riskante Investitionen wahrnehmen.

Wenn die Kontraktion der europäischen Wirtschaft nur zu niedrigen US-Exporten führen würde, wären die Auswirkungen auf das US-Wirtschaftswachstum relativ bescheiden. Europa ist ein wichtiger Handelspartner der USA, mit einem US-Exportanteil von 22%. Allerdings machen die gesamten Ausfuhren nur 15% des amerikanischen BIP aus.


Libor-OIS-Spread: 0,531%, Graph: FRBSF

Die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise könnten jedoch schwerer sein, wenn eine finanzielle Ansteckung auftreten sollte. Es ist daran zu erinnern, dass die CDS-Prämien für einige US-Banken infolge der Verschärfung der Krise in der Eurozone im Dezember wesentlich gestiegen sind.

Die europäische Bankenkrise hat im Interbankenhandel die Anspannungen steigen lassen, wie am sich ausweitenden Spread zwischen dem 3-Monats-Libor und dem 3-Monats-OIS-Satz abzulesen ist.

Der Libor-OIS-Spread, der das Stressausmass am Geldmarkt im Hinblick auf die kurzfristige Liquidität anzeigt, ist noch viel niedriger als auf der Höhe der Krise von 2008/09. Die Angst ist, dass ein ungeordneter Ausgang der Krise in der Eurozone die Risikoaufschläge (für unbesicherte Kredite) weiter in die Höhe treiben könnte, was auch die laufende Erholung der US-Wirtschaft entgleisen könnte.

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