Das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fähigkeit der Fed, die Wirtschaft vor wirtschaftlichen Problemen zu schützen, ist durch die Misserfolge der US-Notenbank vor und während der Grossen Rezession (Great Recession) erschüttert worden, bemerkt Mark Thoma in einem lesenswerten Essay („How the Fed Can Prevent the Next Financial Crisis“) in The Fiscal Times.
Die jüngste Veröffentlichung der Protokolle aus den geldpolitischen Sitzungen im Jahr 2006 untergraben den Ruf der Fed sogar noch weiter, schreibt der an der University of Oregon lehrende Wirtschaftsprofessor. Die geldpolitischen Entscheidungsträger diskutieren und amüsieren sich über die Andeutung, dass die Wirtschaft durch eine gefährliche Immobilienblase bedroht sei.
Wie hat sich aber die Fed so verschätzt? Wie kann die Politik der Fed verbessert werden?
Die Fehler, die die Fed begangen hat, lassen sich in zwei Kategorien unterbringen: (1) die Fed hat versagt, vor der Krise die richtigen Fragen zu stellen und (2) die Fed hat versagt, nach dem Ausbruch der Krise rasch und aggressiv genug zu handeln, erläutert Thoma.
Das erste Problem hat viel mit dem übermässigen Vertrauen der Ökonomen in ihre eigenen Modelle und Fähigkeiten zu tun. Die Finanzkrise würde sich selbst lösen. Es bestehe keine Notwendigkeit, sich Sorgen zu machen. Das zweite Problem ist zumindest teilweise auf die Art und Weise zurückzuführen, in wie fern die Interessen der Öffentlichkeit innert Fed vertreten werden.
Die Dictrict-Bank-Präsidenten, die ein wichtiger Bestandteil des geldpolitischen Ausschusses sind, werden durch das Board of Directors von einzelnen Banken gewählt. Die Ausstattung dieses Boards wird von den Vertretern der wohlhabenden Geschäftswelt und des Bankwesens beherrscht, was zu dem Misstrauen führt, dass diese Interessen in den geldpolitischen Entscheidungen überrepräsentiert sind.
Die Dodd-Frank Gesetzgebung hat dieses Problem erkannt, aber es ist laut Thoma nicht klar, dass die vorgeschlagene Lösung zur Beseitigung der Banker aus dem Auswahlprozess weit genug geht.
Wenn die Öffentlichkeit auf die jüngste Fed-Politik blickt, stellt sie fest, dass die Fed die Sorgen in Bezug auf die Inflation den Sorgen über die hohe Arbeitslosigkeit übergeordnet hat, was für die Arbeiterklasse viel Elend verursacht.
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