Sonntag, 22. Januar 2012

Stress am Interbankengeldmarkt nimmt etwas ab

Die Liquidität, die die EZB in Form von 3-Jahres-Tender (LTRO) zugeteilt hat, hat inzwischen den Stress mit der kurzfristigen Refinanzierung der europäischen Banken am Geldmarkt gelindert.

Im Gegenzug haben die Banken an der EU-Peripherie durch den Aufkauf von Staatsanleihen sich für Carry-Trade engagiert, v.a. am vorderen Ende der Ertragskurve, berichtet das Analysten-Team von Morgan Stanley in einer aktuellen Forschungsarbeit.


Der abnehmende Stress mit kurzfristiger Refinanzierung für Banken, Graph: Greg Peters,  Morgan Stanley

Dies hat zu einer erheblichen Versteilerung der Zinsstrukturkurve für Staatsanleihen geführt, was die Refinanzierungskosten senkt.


Zinsstrukturkurve für Staatsanleihen wurde steiler, Graph: Greg Peters, Morgan Stanley

PS:

Basis Swaps sind derivative Währungstauschgeschäfte z.B. zwischen Euro und US-Dollar. Investor A leiht sich von Investor B Dollar und borgt dem Investor B gleichzeitig Euro. A und B tauschen Gelder zum aktuellen Wechselkurs. Und sie vereinbaren, sich gegenseitig Zinsen (z.B. 3-Monats-Zinsen auf dem Interbankenmarkt) für die Laufzeit des Geschäftes zu zahlen. 

Aktuell müssen Investoren einen Abschlag auf Euro-Verzinsung in Kauf nehmen, weil aufgrund der anhaltenden Euro-Krise das Vertrauen in europäische Banken abgenommen hat. Das heisst, dass Darlehen in Dollar sich für die europäischen Banken verteuert hat. Ein negativer Wert (z.B. Minus 26 Basispunkte) bedeuten, dass die Kreditnehmer weniger Euro erhalten, wenn sie Zahlungen in Dollar leisten.

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