Freitag, 15. April 2011

Wie gefährlich die Deutsche Bank ist

Simon Johnson erklärt in einem ausgezeichneten Interview mit der taz, dass der deutsche Finanzsektor sehr problematisch  und die Deutsche Bank besonders gefährdet ist, sich selbst in die Luft zu jagen. „Ihr Chef Josef Ackermann ist einer der gefährlichsten Bankmanager der Welt, weil er darauf besteht , eine Eigenkapitalrendigte von 20 bis 25% zu erzielen. Ein so hoher Gewinn ist nur möglich, weil er genau weiss, dass die Deutsche Bank ein Systemrisiko darstellt und daher von den Steuerzahlern gerettet würde, falls ein Konkurs droht“. Der ehemalige Chef-Ökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat so Recht, dass sich jede weitere Erläuterung eigentlich erübrigt.

Der am MIT Sloan lehrende Wirtschaftsprofessor hebt im Interview mit Recht hervor, dass Basell III überhaupt nichts bringt. Weil es von den Banken weniger Kapital verlangt, als Lehman Brothers am Tag vor seiner Pleite hatte. Der Autor des lesenswerten Buches „13 Bankers“ verweist in diesem Zusammenhang auf die Schweiz, die dafür entschieden hat, dass die Banken künftig ein Eigenkapital von 19% benötigen.

Der kurz „Swiss Finish“ genannte Schweizer Ansatz, um die „Too Big To Fail“-Problematik anzugehen, ist in der Tat weltweit musterhaft, bis auf die Komponente Contingent Convertibles (CoCo-Bonds). Die als neues Instrument zur Kapitalbeschaffung vorgesehene Pflichtwandelanleihen sind nichts anderes als Augenwischerei. Die CoCo-Bonds taugen nichts.

Inzwischen wehrt sich die Deutsche Bank mit lachhaften Argumenten gegen die Kritik von Simon Johnson, dass grosse Teile des Geschäftes nicht oder kaum mit Kapital unterlegt werden müssen. Wie eine solch hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital durch reale Leistung erbracht werden kann, erklärt die Bank, die als eine der grössten Zuckerhändler der Welt gilt, aber nicht.



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