Donnerstag, 28. April 2011

Fed-Sitzung vom 27. April 2011

Die US-Notenbank will das 600 Mrd. $ schwere Programm für den Kauf von US-Staatsanleihen nicht ausweiten. Das im November aufgelegte Programm wird zum Quartalsende auslaufen, teilte die Fed nach der gestrigen Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) mit. Die Fed hat zudem den Leitzins (Fed Funds Rate) in der Spanne zwischen Null und 0,25% belassen. Obwohl die Verbraucherpreise in den vergangenen Monaten etwas angezogen sind, ist Ben Bernanke nicht besorgt, weil der Fed-Präsident das Augenmerk nach der Kerninflation (core rate) richtet, nicht nach der allgemeinen Inflation (headline inflation). Die Fed verfolgt den Kern-PCE-Deflator (personal consumer expenditures). Und dieser Wert verläuft seit langer Zeit unter dem Zielwert, der angibt, dass die Inflation kein Problem darstellt. Das heisst, dass es kein Trade-off gibt: Eine expansivere Geldpolitik ist daher gut in Bezug auf die Arbeitslosigkeit und die Einhaltung des Inflationsziels der Fed, wie Paul Krugman in seinem Blog analysiert. Aber auf die Frage, warum die Fed keine weitere expansive Geldpolitik führt, antwortet Bernanke, dass er über einen Trade-off besorgt ist, dass die Inflation steigen könnte.


Inflation gemessen an PCE-Deflator (personal consumer expenditures), Graph: Prof. Paul Krugman

Das macht aber keinen Sinn in Bezug auf die von Bernanke selbst beschriebenen Rahmenbedingungen der Wirtschaft, legt Krugman dar. Bernanke scheint von Inflationistas eingeschüchtert zu sein und sucht nach Ausreden, nicht handeln zu müssen.

Vielleicht hat der Fed-Präsident keine Wahl in dieser Gelegenheit. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es keinen Sinn macht, wenn seine eigenen Theorien besagen, dass die Zentralbank angesichts der hohen Arbeitslosigkeit mehr mengenmässige Lockerung (QE) der Geldpolitik betreiben soll, bekräftigt Krugman. Man schaue sich die folgende Abbildung an und frage, ob die Fed sich auf ihren Lorbeeren ausruhen kann?


Die durchschnittliche (arithmetisches Mittel) Dauer der Arbeitslosigkeit: Graph: Prof. Paul Krugman. 

Auch die Behauptungen des Fed-Präsidenten, dass der Arbeitsmarkt sich „schrittweise verbessert“, sind fragwürdig. Die offizielle Arbeitslosenquote ist zwar gesunken, aber es ist weniger das Ergebnis von Arbeitsplatzbeschaffung als viel mehr der Rückgang der Erwerbsquote. Das Verhältnis der Beschäftigung zu Bevölkerung (siehe hier) bleibt flach.

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